Big Bang Theory – Exbir war bei einer Live Aufzeichnung dabei

Big Bang Theory – Exbir war bei einer Live Aufzeichnung dabei

03.03.2019

Reisebericht

Big Bang Theory

Big Bang Theory Quelle: Exbir Travel, W. Hesseler Lizenz: exbir

Die Big Bang Theory geht zu Ende. Exbir war bei einer der letzten Aufzeichnungen vor Publikum in den Warner Bros. Studios in Burbank bei Los Angeles dabei. Und ihr könnt es auch.

von Wolfgang Hesseler

Während die ersten Folgen der zwölften und letzten Staffel sogar schon in Deutschland synchronisiert auf Pro7 laufen, werden neue Folgen der Staffel immer noch gedreht. Für die letzte Folge soll noch nicht einmal das Drehbuch geschrieben worden sein. Die Aufzeichnung findet immer dienstags in den Warner Brothers Studios in Burbank bei Los Angeles vor Publikum statt. Die kostenlosen Eintrittskarten sind sehr begehrt und binnen weniger Minuten ausgebucht. Aber ich konnte ein Ticket für die Aufzeichnung am 26. Februar 2019 ergattern.

Big Bang Theory

Big Bang Theory Quelle: Exbir Travel, W. Hesseler Lizenz: exbir

Tickets
Auf tvtickets.com werden montags um etwa 17:30h deutscher Zeit Tickets für die Aufzeichnungen 29 Tage später freigeschaltet. Dann muss man schnell sein, um ein Ticket zu bekommen. Zuerst wird eine gewisse Anzahl „garantierter“ Tickets zur Buchung freigegeben, danach nochmal etliche Standby Tickets. Damit kommt man rein, wenn noch Platz im Studio ist, nachdem die VIPs und die Besitzer „garantierte“ Tickets platziert wurden. Dafür empfiehlt sich aber eine frühe Anreise, denn es wird eine Schlange nach Ankunft gebildet. In seltenen Fällen können sogar „garantierte“ Tickets abgelehnt werden, wenn zu viele VIPs kommen. VIPs sind Leute, die jemanden bei der Produktion kennen. Aber auch dann ist es nicht so einfach an Karten zu kommen. So musste eine Person zehn Monate warten, bis es soweit war. Diesmal waren knapp 100 solcher VIPs dabei, im Studio sind knapp 250 Sitzplätze.

Zu Besuch bei Sheldon, Leonard und Penny
Die verschiedenen Räume sind alle nebeneinander aufgebaut und davor befindet sich die Zuschauertribüne. Das Treppenhaus befindet sich in der Mitte, umfasst aber nur eine Etage, so dass für eine andere Etage umdekoriert werden muss, wenn die Darsteller im Treppenhaus hochgehen. Eine gute Sicht auf das Geschehen hat man nur, wenn die Szene in einem Raum spielt, vor dem man frontal sitzt. Sonst hat man nur den seitlichen Blick und muss ggf. auf einen der zahlreichen Monitore schauen.

Alle Räume außer dem, wo gerade die Szene spielt, sind durch Vorhänge verdeckt. Die Abfolge des Drehs ist chronologisch, wobei gelegentlich Szenen auf den Monitoren eingespielt werden, die vorab gedreht wurden weil sie nicht in den Räumen spielen, die im Studio aufgebaut sind. Damit man den Zusammenhang versteht, wird die zuletzt gedrehte Folge – die noch nicht gesendet wurde – auf den Monitoren gezeigt.

Alle Szenen wurden mindestens zweimal gedreht, obwohl die meisten für mich schon beim ersten Mal saßen. Der Cast probt mehrere Tage vor der Aufzeichnung. Auch wenn ich es vorher nicht so recht glauben wollte – die Lacher vom Publikum sind echt und werden über Mikrofone aufgenommen. In der Mitte der Aufzeichnung gab es ein kaltes Stück Pizza Margherita und eine kleine Flasche Wasser.

Leider ist es normalen Zuschauern im Gegensatz zu VIPs nicht gestattet, ein Handy oder gar eine Kamera ins Studio mitzunehmen. Von daher beschränken sich die Fotos auf ein kleines Programmheft, ein paar Außenaufnahmen und ein abfotografiertes Foto mit den gedruckten Autogrammen der Darsteller. Das bekamen einige Zuschauer, die bereitwillig in den Pausen zur Unterhaltung des Publikums beitrugen, wie ein Lied in der eigenen Sprache zu singen – nein, ich habe keins bekommen.

Big Bang Theory

Big Bang Theory Quelle: Exbir Travel, W. Hesseler Lizenz: exbir

Leonard und Penny sprechen zum Publikum
Johnny Galecki (Leonard) und Kaley Cuoko (Penny) haben sich zwischendurch an die Zuschauertribüne gestellt und ein paar Worte gesagt. Sie finden es schade, dass es bald vorbei sein wird. Kaley wird es vermissen, zum Publikum zu sprechen, sagte sie. Jim Parsons (Sheldon) aber merkte man an, dass er keine Lust mehr hat. Während die anderen nach einer Szene auch mal das Publikum mit Gesten unterhalten haben, kam von ihm leider nichts.

Im Studio waren u.a. Jim Parsons Mutter und Kaley Cuokos Vater, nach der Aufzeichnung nahm der Darsteller von Young Sheldon Platz, wo sonst der erwachsene sitzt.

Meine Erwartungshaltung war hoch, zwei Wochen zuvor gab es einen Flashmob des ganzen Casts nach der Aufzeichnung. Diesmal war es eher Fließbandproduktion, wo außer dem einen oder anderen Versprecher nichts Aufregendes passierte. Aber war dennoch es schön, mal dabei gewesen zu sein.

Big Bang Theory

Big Bang Theory Programmheft Quelle: Exbir Travel, W. Hesseler Lizenz: exbir

Big Bang Theory

Big Bang Theory Programmheft Quelle: Exbir Travel, W. Hesseler Lizenz: exbir

Und nun noch ein kleiner Spoiler Alarm – nicht weiterlesen, wenn ihr euch die Spannung halten wollt…

Sheldon und Amy haben eine gemeinsame wissenschaftliche Veröffentlichung gemacht, die so sensationell ist, dass es den Nobelpreis geben könnte. Zwei andere Wissenschaftler, die aber überhaupt keine Ahnung von dem Fachbereich haben, konnten zufällig diese Ergebnisse experimentell bestätigen. Nun möchte die Universität, dass diese beiden auch in die Veröffentlichung aufgenommen werden. Da aber maximal drei Personen zusammen den Nobelpreis bekommen können, soll Amy rausgestrichen werden, um die Chancen auf den Nobelpreis zu erhöhen. Amy ist einverstanden, um Sheldon zu helfen, dieser möchte das aber nicht. Über Howard wird ein Bilderbuch für Kinder mit Zeichnungen von Stuart gemacht: Der ängstliche Astronaut. Das passt ihm natürlich gar nicht, er möchte lieber als mutiger Astronaut auftreten.

Französisch-Guayana – Eine Reise durch „Frankreich in Südamerika“ mit Besuch des Raumfahrtzentrums

Französisch-Guayana – Eine Reise durch „Frankreich in Südamerika“ mit Besuch des Raumfahrtzentrums

24.02.2018

Centre Spatial Guyanais Kourou.

  Centre Spatial Guyanais Kourou.
  Exbir Travel, W. Hesseler

Erlebnis & Abenteuer
Französisch-Guayana ist ein Überseedépartement Frankreichs im Norden von Südamerika am Atlantischen Ozean zwischen Brasilien und Suriname. Es ist Teil der EU, man zahlt daher mit Euro. Und auch beim Handy gilt das EU Roaming, bei dem man Freiminuten und Daten des Handyvertrags ohne Aufpreis nutzen kann. Hauptattraktion von Französisch-Guayana für jeden technikbegeisterten Menschen ist sicherlich das Raumfahrtzentrum in Kourou.

Vom Centre Spatial Guyanais starten seit 1979 die Ariane-Raketen und ich kann es schon vorweg nehmen: Bei einer kostenlosen Besuchstour kommt man ganz nah ran an die Startrampen. Und mit etwas Glück kann man sogar bei einem Raketenstart dabei sein – ebenso gratis.

von Wolfgang Hesseler

Französisch-Guayana ist fast so groß wie Österreich. Es herrscht tropisches Klima und besteht zu 90% aus Urwald. Bis auf einige Städte und Dörfer ist nur die Cayenne. Foto: Wolfgang Hesseler

  Cayenne. Foto: Wolfgang Hesseler

Küstenregion besiedelt. Einziger Flughafen mit Flügen aus Europa ist der der Hauptstadt Cayenne. Air Caraïbes fliegt direkt ab Paris Orly dorthin und bietet gelegentlich Specials für unter 300€ hin- und zurück an. Diesen Inlandsflug über den Atlantik gibt es natürlich auch bei Air France. Sie fliegen alternativ auch via Guadeloupe, so dass man die Reise ggf mit einem Karibikurlaub verbinden kann. Hier der Tipp, dass Flying Blue des öfteren ein Special mit 50% Meilenrabatt von Paris Orly bzw mit Zubringer aus ganz Europa hat. Die Taxes von Air France Prämienflügen sind human, etwa 190€ return. Weiterhin ist auch ein Flug nach Paramaribo ins Nachbarland Suriname möglich. Bei Einreise nach Französisch-Guayana kann der Impfpass mit einer Gelbfieberimpfung verlangt werden.

Cayenne
Cayenne, die Hauptstadt von Französisch Guayana, Cayenne. Foto: Wolfgang Hesseler

  Cayenne. Foto: Wolfgang Hesseler

ist sicher keine Top-Destination. Ein paar nette Ecken gibt es dennoch. Die Stadt ist übrigens fest in der Hand von Chinesen – die meisten Supermärkte und Bekleidungsgeschäfte werden von ihnen betrieben. Auch mein „Billighotel“ Ket Tai (nicht online buchbar) wird von Chinesen betrieben. Ich bezahlte 50€ für das spartanisch eingerichtete Zimmer mit Bad, etwas abgewohnt und mit Ungeziefer, das über den Tisch läuft. Die Klimaanlage ist nicht regelbar, es gibt nur an (zu kalt) oder aus (zu warm). Wer das verschmerzen kann, findet hier eine vergleichsweise günstige Unterkunft.

Kourou
Von Cayenne nach Kourou fährt ein öffentlicher Bus, Kourou. Foto: Wolfgang Hesseler

  Kourou. Foto: Wolfgang Hesseler

Zeiten siehe hier. Mein Bus jedoch war verspätet oder fiel ganz aus. So bin ich mit ein paar Leuten in ein Sammeltaxi eingestiegen. Das Raumfahrtzentrum liegt ein paar Kilometer abseits der Innenstadt von Kourou. Für den Transport dahin wollte der Fahrer 5€ extra haben. Ich lehnte ab und er ließ mich am Kreisverkehr vor Kourou raus. Ich stand keine Minute dort und ein Werksstudent nahm mich mit zum CSG.

Das modern gestaltete Musée de l’Espace in Kourou besteht zum Großteil aus Infotafeln, aber auch einigen Exponaten wie Satelliten oder Raketenstufen. Der Eintrittspreis ist normalerweise 7€, mit einer Tour am selben Tag gilt der reduzierte Preis von 4€.

Die Führung durch das Centre Spatial Guyanais ist ein Highlight für jeden technikinteressierten Menschen. Von dort werden u.a. die Ariane Raketen des europäischen Raumtransportunternehmens Kourou - Ariane Startrampe. Foto: Wolfgang Hesseler

  Kourou – Ariane Startrampe. Foto: Wolfgang Hesseler

Arianespace abgeschossen. Kourou liegt viel näher am Äquator als die meisten anderen Startplätze. Dies ist von Vorteil, u.a. weil geostationäre Satelliten über dem Äquator positioniert werden. Erst zwei Tage vor vor meinem Besuch war eine Vega Rakete (deutlich kleiner als die bekanntere Ariane) ins All geschossen worden. Vier deutsche Frauen waren mit mir auf der Führung. Ihre Männer arbeiten für Airbus und hatten den Sentinel 2B, einen Erdbeobachtungssatelliten, getestet. Dies geschieht u.a. mit Rütteltests und Klimakammern. Die Frauen durften dann beim Start als VIP zuschauen. Obwohl es bewölkt war und die Rakete schon nach rund zehn Sekunden in den Wolken verschwand, und danach nur nochmal kurz durch ein Loch in der Wolkendecke zu sehen war, sei dies phantastisch gewesen.

Wir stiegen also am Treffpunkt in einen Bus ein, der letztlich vollbesetzt war. Kourou - Soyus Startrampe. Foto: Wolfgang Hesseler

  Kourou – Soyus Startrampe. Foto: Wolfgang Hesseler

Anfangs hatte ich mich noch gefragt, ob wir wohl überhaupt aus dem Bus aussteigen werden. Aber was kam hätte ich dann doch nicht gedacht. Bei der Soyuz Startrampe standen wir unmittelbar vor der Plattform. Die heißen Gase beim Start werden seitlich abgeleitet. An dem Ort wo wir standen ist bei einem Start die Luft 200 Grad heiß. Ich war begeistert.

Die im Quadrat angeordneten Masten sind Blitzableiter und bieten der Rakete eine Art Faradayischen Käfig. Das „Gebäude“ in der Mitte dient in der Aufbauphase als Schutz für Rakete und Satellit. Es wird kurz vor dem Start über Schienen weggefahren, so dass die Rakete also alleine zwischen den Masten steht.

Die Vega und Ariane Startrampen haben wir dann von einem Beobachtungshügel aus sehen können. Weiterhin gehörten zum Programm die Besichtigung der Kommandozentralen für die Ariane und eine weitere, von wo zwei Tage zuvor der Vega Start kontrolliert wurde.

Kourou - Kontrollzentrum. Foto: Wolfgang Hesseler

  Kourou – Kontrollzentrum. Foto: Wolfgang Hesseler

Die Tour sollte man möglichst früh buchen, die Plätze sind limitiert. Alle Infos gibt es auf der Seite vom CSG (ggf mit google Translate übersetzen lassen). Die Tour ist auf Französisch, aber an den einzelnen Haltepunkten ist ein englischsprachiger Guide anwesend, der das Wichtigste auch auf Englisch erklärt.

Der absolute Kracher wäre natürlich, bei einem Start einer Rakete dabei zu sein. Dazu braucht man aber doch etwas Glück, damit es terminlich passt, denn die Starts finden nur alle paar Wochen statt. Zwar werden die geplanten Starttermine auf Insider-Webseiten wie der von raumfahrer.net teilweise schon ein paar Monate im voraus veröffentlicht, Kourou - Vega Startrampe. Foto: Wolfgang Hesseler

  Kourou – Vega Startrampe. Foto: Wolfgang Hesseler

aber auch gerne mal (evtl. sogar kurzfristig) verschoben, wenn die Technik oder das Wetter nicht mitspielen. Die Tickets sind gratis, aber sehr begehrt, daher sollte man sich so früh wie möglich registrieren. Dies ist hier möglich. Sollte es keine Tickets mehr geben, kann man den Start auch vom Strand in Kourou verfolgen.

Vom Raumfahrtzentrum in die Stadt bin ich dann mit zwei anderen Besuchern getrampt, ein CSG Mitarbeiter nahm uns mit. Die Stadt Kourou lebt vom Raumfahrtzentrum und hat selber nicht so viel zu bieten. Wegen der hohen Übernachtungspreise von Hotels habe ich ein Zimmer über Airbnb gebucht.

Die Fahrt von Kourou zur Grenzstadt nach Saint Laurent (die zweitgrößte Stadt in Französisch-Guayana) am nächsten Tag Kourou - Ariane Kontrollzentrum. Foto: Wolfgang Hesseler

  Kourou – Ariane Kontrollzentrum. Foto: Wolfgang Hesseler

gestaltete sich sehr schwierig. Der Fahrer eines Sammeltaxis, der die Strecke regelmäßig fährt war krank. Andere Optionen wie Mitfahrzentralen waren ausgebucht. Der hilfreiche Airbnb Vermieter ließ nichts unversucht und telefonierte diverse Taxiunternehmen ab, aber ohne Erfolg. Somit musste ich trampen. Erschwerend kam hinzu, dass es an dem Tag in Kourou massiv geregnet hat. Denn erst stand noch eine Stunde Fußmarsch zum Kreisverkehr an, wo dann die Autos zwischen Cayenne und Saint Laurent verkehren, Kourou hat keine Durchgangsstraße. Nach rund 25 Minuten durch den Regen fing ich schon mal an, mein Glück zu probieren. Und tatsächlich hielt kurz drauf einer an und nahm mich bis zum Kreisverkehr mit: Rund 30 Minuten Regenwanderung erspart. Nun stand jedoch der schwierigste Teil Kourou - Satellit im Musée de l'Espace. Foto: Wolfgang Hesseler

  Kourou – Satellit im Musée de l’Espace. Foto: Wolfgang Hesseler

an: Trampen nach Saint Laurent, immerhin über 190 Straßenkilometer. So richtig viel Verkehr gab es nicht, etwa 15 Autos in zehn Minuten Wartezeit. Aber dann hatte es schon geklappt. Man wollte 30€ fürs Mitnehmen haben (dafür zu zahlen ist hier durchaus üblich). Bei 20€ wurden wir handelseinig. Es waren zwei seltsame Typen, bei denen ich da eingestiegen war. Beide waren farbig mit Rasta Mütze, der Beifahrer rauchte ständig irgendein komisches Zeugs. An der Windschutzscheibe war eine kleine Rastafari Flagge befestigt und passend dazu lief die ganze Zeit Raggae Musik. Wie sich zum Schluss herausstellte, war der Fahrer aus Guyana und auf dem Weg zurück nach Georgetown.

Saint Laurent - Strafkolonie. Foto: Wolfgang Hesseler

  Saint Laurent – Strafkolonie. Foto: Wolfgang Hesseler

Erst im Nachhinein sah ich zufällig den Kleinbus der Linie 7 zwischen Kourou und Saint-Laurent zum Preis von 25€ pro Erwachsenem. Weitere Infos wie Fahrplan dazu lagen selbst der Touristeninformation nicht vor. Am besten man ruft den Betreiber Taxi Antoinette an, Telefon 0694231506.

Saint Laurent
Die zweitgrößte Stadt von Französisch-Guayana ist attraktiver als die Hauptstadt Cayenne. Hier ist unter anderem die Strafkolonie gut erhalten. Dennoch ist man auch hier nach ein paar Stunden mit dem Rundgang durch.

Wie es in Suriname und Guyana für mich weiterging, u.a. mit dem Grenzbeamten aus Suriname, der aus Dankbarkeit zu einem deutschen Arzt Hermann getauft wurde, der UNESCO Welterbe Stadt Paramaribo und dem lokalen Holi, dem Festival der Farben, in der Hauptstadt von Guyana lest ihr im nächsten Teil.
Saint Laurent

  Saint Laurent

Die Guyanas – Eine Reise durch die drei kleinsten Länder Südamerikas

Die Guyanas – Eine Reise durch die drei kleinsten Länder Südamerikas

Phagwa in Georgetown.

  Phagwa in Georgetown.
  Exbir, W. Hesseler

Unter den drei Guyanas versteht man die im Norden von Südamerika am Atlantik nebeneinander liegenden Staaten Guyana und Suriname, sowie das Übersee-Département Französisch-Guayana. Da hier die Briten, die Niederländer bzw. die Franzosen Kolonialherren waren, unterscheiden sie sich stark vom restlichen Südamerika.

Paramaribo.

  Paramaribo.
  Exbir Travel, W. Hesseler

So finden sich in Paramaribo, der Hauptstadt von Suriname, niederländische Kolonialbauten, die zum UNESCO Welterbe erklärt wurden. Zusammen mit der niederländischen Sprache und den Kanälen bekommt man man den Eindruck, man sei in Holland. Der erste Teil des Reiseberichts durch die Guyanas erzählte von meiner Reise durch Französisch-Guayana mit Besuch des Raumfahrtzentrums in Kourou. Nun geht weiter es nach Suriname und Guyana.

von Wolfgang Hesseler

Zur Einreise nach Suriname benötigt man eine Tourist Card, der Preis beträgt aktuell 30€. Fliegt man von Amsterdam nach Paramaribo, so kann man diese Karte schon an einem Schalter am Flughafen Schiphol gegen Vorlage der Flugbuchung vorab erwerben. Alternativ gibt es sie bei Ankunft am Flughafen Paramaribo. Bootsfahrt Französisch-Guayana-Suriname.

  Bootsfahrt Französisch-Guayana-Suriname.
  Exbir Travel, W. Hesseler

Allerdings kann man die Tourist Card nicht an einer Landgrenze erwerben, sondern muss sie dann vorab in einem Konsulat kaufen. So suchte ich das Konsulat von Suriname in Saint Laurent, der zweitgrößten Stadt von Französisch-Guayana auf. Um 11:50h stand ich dann dann aber vor verschlossener Tür, obwohl eigentlich erst von 12:00h-14:00h Mittagspause sein sollte. Und weil man zehn Minuten früher zumachte, machte man zum Ausgleich erst zehn Minuten später wieder auf. Ein günstigeres Transitvisum konnten sie vor Ort nicht ausstellen, das ginge nur in Cayenne. Also musste ich eine Tourist Card kaufen.

Paramaribo
Geworden ist es das Hotel Tropical Palace. Das moderne Hotel liegt in einer Paramaribo Waterkant.

  Paramaribo Waterkant.
  Exbir Travel, W. Hesseler

Wohngegend. Zum Zentrum kann man mit dem Bus fahren, der weniger Hundert Meter vom Hotel abfährt. Im Zimmer tummelte sich so einiges aus der heimischen Tierwelt: Kakerlake, Ameisenstraße, Moskito und irgendwas, was im Bad rumhüpfte. Klar, die Tiere gedeihen bei den hohen Temperaturen gut und kommen zwangsläufig gelegentlich auch ins Haus. Aber hier das Konzept des ständig offenen Fensters im Bad mit einem offenbar nicht ganz bündig schließenden Fliegengitter nicht gut.

Paramaribo.

  Paramaribo.
  Exbir Travel, W. Hesseler

Paramaribo, die Hauptstadt von Suriname, hat mir richtig gut gefallen. Paramaribo Palmentuin.

  Paramaribo Palmentuin.
  Exbir Travel, W. Hesseler

Hier haben die Niederländer als Kolonialherren ihre Spuren hinterlassen. So ist die Amtssprache niederländisch und, zumindest in den Außenbezirken der Stadt, wo auch mein Hotel lag, fühlt man sich mit den Kanälen und der Sprache wie in Holland. Dennoch kommt man mit Englisch in Suriname gut zurecht. Wie in den Niederlanden sprechen die meisten auch hier gutes Englisch. Mit der Kreditkarte kann man problemlos Geld am Automaten bekommen. Lokale Währung ist der Suriname Dollar (SRD). Die Altstadt von Paramaribo ist UNESCO Welterbe, und das zurecht. Viele historische und meist Paramaribo Markt.

  Paramaribo Markt.
  Exbir Travel, W. Hesseler

restaurierte Häuser aus der Kolonialzeit im 17. und 18. Jahrhundert prägen die Stadt. Dazu zählt die größte Moschee in der Karibik, direkt daneben eine ehemalige Synagoge und nicht weit entfernt die St Peter & Paul Basilica, die größte Holzstruktur der westlichen Hemisphäre. Sie hat mich wirklich beeindruckt, da die Basilica architektonisch wie eine übliche Kirche gebaut ist, aber halt alles aus Holz. Im Palmentuin von Paramaribo finden sich über Tausend Palmen, die im späten 17. Jahrhundert auf Geheiß des niederländischen Gouverneurs gepflanzt Paramaribo - St Peter & Paul Basilica.

  Paramaribo – St Peter & Paul Basilica.
  Exbir Travel, W. Hesseler

wurden. Der Garten bietet viele schattige Bereiche für entspannende Spaziergänge und gestattet eine Pause von der Hektik der Stadt. Waterkant ist eine der wichtigsten Straßen von Paramaribo. Sie verläuft parallel zum Wasser auf dem linken Ufer des Suriname Flusses vorbei am Zentralmarkt. Sie ist das Ausgehviertel der Stadt, wo auch spät abends immer noch was los ist. Hier finden sich auch die schönsten und besterhaltenen Paramaribo Moschee.

  Paramaribo Moschee.
  Exbir Travel, W. Hesseler

Kolonialhäuser der Stadt. Auch in Paramaribo gibt die üblichen Fast Food Restaurants wie KFC, McDonald’s und Burger King. Letzteres hat für die Vegetarier auch einen Veggieburger im Angebot.

Wer mit dem Flugzeug direkt nach Paramaribo anreisen möchte, KLM fliegt viermal pro Woche direkt von Amsterdam, Surinam Airways dreimal pro Woche. Vom Flughafen fährt ein Bus in die Stadt, ein teures Taxi ist nicht erforderlich. Wie bei allen Guyanas ist auch Paramaribo.

  Paramaribo.
  Exbir Travel, W. Hesseler

Suriname primär an der Küstenregion bewohnt. Der Großteil des Landes besteht aus Regenwald, wovon ein Großteil zu nationalen Schutzgebieten erklärt wurde. Die ausgedehnten Naturlandschaften bieten eine Vielfalt an Flora und Fauna. Den Brownsberg Nature Park kann man selbst organisiert mit Sammeltaxis ab Paramaribo erreichen. Die anderen Gebiete im Regenwald Surinames sind meist nur mit organisierter Tour und damit vergleichsweise teuer zu erreichen.

Von Suriname nach Guyana
Für mich sollte es von Paramaribo weiter ins westliche Nachbarland nach Guyana gehen, konkret in die Hauptstadt Georgetown. Der Transport muss vorher bestellt Fähre von Suriname nach Guyana.

  Fähre von Suriname nach Guyana.
  Exbir Travel, W. Hesseler

werden, am besten über die Unterkunft. Er findet in drei Etappen statt: Etwa 270 km von Paramaribo bis zur Fähre über den Grenzfluss Courantyne River, die Fähre selber und dann der Weitertransport von der anderen Seite des Flusses nach Georgetown mit rund 190 Straßenkilometern. Mein Bus sollte um 4:00h in der Nacht kommen, ich sollte aber zwischen 3:30h und 3:45h schon bereit stehen. Und pünktlich um 5:00h kam der Minibus dann endlich. Es wurden noch weitere Fahrgäste abgeholt und Unterwegs in Guyana.

  Unterwegs in Guyana.
  Exbir Travel, W. Hesseler

letztlich waren es acht, die im hohen Tempo Richtung Guyana gefahren wurden. An einer Tankstelle vor der Grenze stiegen dann einige Fahrgäste aus, die nach Nieuw Nickerie wollten und neue Richtung Grenze wieder ein.

An der Grenze angekommen, verkaufte mir der farbige Hermann das Fährticket und erzählte mir gleich seine Lebensgeschichte als er am Pass sah, dass ich Deutscher war. Als Baby hatte er eine verdrehte Luftröhre und ein deutscher Arzt namens Hermann hatte ihm das Leben gerettet. Zum Dank nannte ihn seine Mutter nach dem Arzt. Er war großer Deutschland Fan und möchte mal nach Bayern, um BMW zu besuchen. Auch im deutschen Fußball kannte er sich gut aus.

Georgetown.

  Georgetown.
  Exbir Travel, W. Hesseler

Die Fahrt mit der Fähre über den Grenzfluss dauerte etwa eine halbe Stunde. Bei der Einreise in Guyana musste dann jeder den Impfpass mit Gelbfieberimpfung vorzeigen. Ansonsten ist bei Einreise nach Guyana weder ein Visum noch eine Tourist Card erforderlich. Auch in Guyana gibt es genug Bankautomaten, um mit der Kreditkarte problemlos Bargeld ziehen zu können. Der Guyana Dollar (GYD) ist an den Kurs des US-Dollar (USD) direkt gebunden (1 USD = 200 GYD).

Georgetown
In Guyana waren die Briten als Kolonialherren aktiv, daher ist Englisch die Amtssprache. Die Stabroek Market in Georgetown.

  Stabroek Market in Georgetown.
  Exbir Travel, W. Hesseler

Küstenregion von Guyana besteht aus Flachland, weshalb man auch hier Kanäle nach niederländischen Vorbild findet, um das Regenwasser abzuleiten. Abseits der Küste ist das Land von dichtem Regenwald bedeckt. Ausflüge hierhin sind mangels Straßen meist nur per Flugzeug möglich, entsprechend teuer sind diese dann. Die Hauptstadt Georgetown ist bekannt für ihre Architektur aus der britischen Kolonialzeit im 18. und 19. Jahrhundert wie dem Parlament, Stadthaus oder die große anglikanische Georgetown.

  Georgetown.
  Exbir Travel, W. Hesseler

Holzkirche St. George’s Cathedral. Eine große Uhr ziert den Turm des Stabroek Market, auf dem einheimische Erzeugnisse angeboten werden. Georgetown hat mir alles in allem gut gefallen. Die Menschen waren freundlich, insbesondere auch die Vermieter der Unterkunft in der Innenstadt von Georgetown, die ich über airbnb gefunden und vorab gebucht hatte.

Eine kleine Anekdote. Im Supermarkt in Georgetown fragte ich eine junge Frau, die gerade beim Einräumen war, nach einer Empfehlung für ein typisches Getränk, das in Stabroek Market in Georgetown.

  Stabroek Market in Georgetown.
  Exbir Travel, W. Hesseler

Guyana getrunken wird. Sie zeigte wortlos auf Coca Cola. Auf meinen Einwand, dass ich gerne was Lokales probieren möchte empfahl sie mir nach kurzer Überlegung ein Fruchtsaftgetränk. Aber ich fand es nicht so toll. Vielleicht hätte ich doch ihrer ersten Empfehlung folgen sollen.

Am Nachmittag ging es dann zum Phagwah Festival. Das Holi Festival bzw. die lokale Variante Phagwah ist ein Mega Spaß. Es ist das hinduistische Fest der Farben. Phagwa in Georgetown.

  Phagwa in Georgetown.
  Exbir Travel, W. Hesseler

Die Leute beschießen sich aus Wasserpistolen gegenseitig mit gefärbten Wasser und reiben sich farbiges Pulver in die Gesichter. So hatte auch ich nachher mehrere Lagen Farbe im Gesicht. Es waren mehrere Hundert Menschen auf dem Festival (darunter auch eine Handvoll Touristen), auf dem später Popmusiker des Landes auftraten. Wer das Holi Festival noch nicht erlebt hat, ich kann es wärmstens empfehlen. In Deutschland gibt es kommerzielle Anbieter, die ein Holi Festival unabhängig vom hinduistischen Hintergrund im Sommer veranstalten. Tickets gibt es oft günstiger auf Groupon.

Die karibische Airline Liat fliegt bei früher Buchung für etwa 100 USD Endpreis vom kleinen Georgetown Ogle Airport nach Trinidad (Ports of Spain) bzw. etwas mehr nach Barbados (Bridgetown) von wo u.a. Condor nach Frankfurt fliegt oder American Airlines nach Miami. Vom größeren, aber auch rund 40 km von Georgetown entfernten Cheddi Jagan International Airport, gibt es Flüge zu anderen Flughäfen der Karibik, sowie in die USA.

Tomatina in Buñol – Seid bei der Tomatenschlacht im Sommer dabei

Tomatina in Buñol – Seid bei der Tomatenschlacht im Sommer dabei

Erlebnis & Abenteuer

Tomatina Bunol

  Tomatina Bunol
  Exbir Travel, W. Hesseler

Ihr habt Lust, mal etwas zu machen, was total crazy ist? Dann ist die Tomatina vielleicht was für euch. Hier bewerfen sich Tausende Leute gegenseitig mit Tomaten. Das Event findet im spanischen Buñol statt, das nächste Mal am 28. August 2019. Exbir war schon einmal bei einer Tomatina dabei und kann euch sagen, dass es ein Mega Spaß ist. Wir haben alle Infos zu Anreise, Karten und Unterkunft zusammengestellt.

von Wolfgang Hesseler

Tomatina in Buñol.

  Tomatina in Buñol.
  Exbir Travel, W. Hesseler

Buñol ist eine Kleinstadt in der Nähe von Valencia mit rund 10000 Einwohnern. Jedes Jahr am letzten Mittwoch im August wird die Zahl vervielfacht. Denn dann strömen Tausende Besucher in die kleine Stadt zum Tomatina Event. Keine Sorge, hier werden keine Lebensmittel verschwendet, denn die Tomaten sind alle überreif. Mehrere LKWs fahren durch die Gassen der Stadt und werfen die Tomaten in die Menge. Die werden dann von den Besuchern weiter geworfen, bis nur noch Tomatensoße übrig ist. Schinkenstürmen.

  Schinkenstürmen.
  Exbir Travel, W. Hesseler   Wie läuft die Tomatina ab?

Los geht es gegen 10 Uhr mit dem sogenannten Schinkenstürmen. Dabei dürfen die Besucher versuchen, Tomatina in Buñol.

  Tomatina in Buñol.
  Exbir Travel, W. Hesseler

eine eingefettete Stange hinaufzuklettern, um einen in etwa sieben Meter Höhe angebrachten Schinken herunterzuholen. Selbst mit vereinten Kräften mehrerer Leute ist dies ein fast unlösbares Unterfangen, da man an der klitschigen Stange kaum Halt findet. Um 11:00h beginnt dann die eigentliche Tomatenschlacht. Bei der Tomatina letztes Jahr wurden 125 Tonnen überreife Tomaten von sieben Trucks auf die Menschenmenge geworfen, die dann anschließend die Tomaten weiterwarf bis nur noch Tomatensoße übrig war. 45000 Menschen waren beim Spektakel dabei. Das offizielle Ende ist dann eine Stunde später um 12:00h mittags. Die Straßen sind dann von einer Schicht aus passierten Tomaten bedeckt.

   Wie kommt man nach Buñol?

Buñol liegt ungefähr 38km von Valencia entfernt, weshalb dies der günstigste Ausgangspunkt ist. Tomatina in Buñol.

  Tomatina in Buñol.
  Exbir Travel, W. Hesseler

Mehrere Anbieter verkaufen kombinierte Tickets mit Bustransfer und Eintrittskarte von Valencia ab 39,50€. Aber auch von mehreren anderen spanischen Städten wie Madrid, Barcelona, Alicante oder Malaga werden kombinierte Tickets inkl. Bustransfer angeboten. Auf Grund der hohen Entfernung geht es aber schon mitten in der Nacht los und der Transfer ist entsprechend teurer. Dennoch kann es sich lohnen, seine Basis in einer weiter entfernten Stadt aufzubauen, denn Flüge nach Valencia in dem Zeitraum können entsprechend teurer sein, ebenso die Unterkünfte in Valencia. Wir haben bei unserem Besuch der Tomatina einen Hinflug nach Valencia und Übernachtung dort mit einem Kombiticket nach Buñol und anschließendem Linienbus nach Madrid kombiniert.
Tomatina in Buñol.

  Tomatina in Buñol.
  Exbir Travel, W. Hesseler   Was solltet ihr mitbringen?

Da so ziemlich alles eingesaut wird, solltet ihr eine wasserdichte Hülle fürs Handy mitnehmen. Die kann man auch vor Ort in Form eines Brustbeutels kaufen, sind dann aber entsprechend teurer. Wer richtig vorne mit dabei sein möchte, der sollte auch über eine Taucherbrille nachdenken, damit die Tomatensoße nicht in den Augen beißt. Und natürlich solltet ihr am besten ein paar Klamotten zum Wechseln sowie ein Handtuch dabei haben, denn alles wird tomatenrot eingefärbt sein – versprochen. Es gibt mehrere Brunnen und Bewohner stellen ihren Gartenschlauch als Dusche zur Verfügung. Taschen dürft ihr nicht in den abgesperrten Bereich mit reinnehmen. Es gibt aber genug Möglichkeiten zur Gepäckaufbewahrung gegen ein paar Euro.
Tomatina in Buñol.

  Tomatina in Buñol.
  Exbir Travel, W. Hesseler   Wie kommt man an Tickets?

Die Eintrittskarte zur Tomatina kostet 10€ – theoretisch, denn online kann man die Karte nicht kaufen. Manche Webseiten zeigen sie als ausverkauft an, andere kündigen sie für später an. Lieber verkauft man Kombipakete mit Transport, Pre- oder After Parties, Verpflegung, T-Shirts usw. Da die Zahl der Eintrittskarten limitiert ist, empfehlen wir dennoch, vorab zu kaufen und nicht darauf zu hoffen, dass man günstigere Tickets vor Ort bekommt. Auf tomatinashop.com kann man ein Ticket inklusive Party für 35€ kaufen, mit Gepäckaufbewahrung 40€. tomatina.es verkauft Eintrittskarten für 55€ inklusive Transport von/nach Valencia, Dusche und T-Shirt. Die bessere Wahl für kombinierte Tickets ist dann sicher ticketstomatina.com, die für einen Bus Shuttle von Valencia mit Eintritt und Party nur 39,50€ verlangen. Hier gibt es auch Tickets mit Transport ab Madrid oder Barcelona ab 75€. Den reinen Transport ohne Tickets von Valencia nach Buñol gibt es für 18€ am Tag der Tomatina auf bunyol.com. Billiger geht es mit dem Regionalzug Cercanías Valencia der Linie C3. Die Züge von Valencia nach Buñol an dem Tag der Tomatina dürften jedoch recht voll sein.
Tomatina in Buñol.

  Tomatina in Buñol.
  Exbir Travel, W. Hesseler   Übernachtung in Valencia

Die Preise für eine Unterkunft in Valencia könnten höher sein als üblich, da die Nachfrage entsprechend hoch ist. Wir empfehlen eine rechtzeitige Reservierung. Nutzt ihr diesen Link zu booking.com bekommt Ihr nach dem Aufenthalt 15€ auf die Kreditkarte zurückerstattet. Das funktioniert mit allen Zielen, nicht nur Valencia.
Tomatina in Buñol.

  Tomatina in Buñol.
  Exbir Travel, W. Hesseler   Flüge nach Valencia

Die Flugpreise sind natürlich sehr volatil und können nur eine Momentaufnahme darstellen. Über Momondo gibt es den Return von Frankfurt/Main nach Valencia mit Ryanair aktuell schon für 78 Euro. Modifiziert den Start-Flughafen nach euren Bedürfnissen.
Tomatina in Bunol

  Tomatina in Bunol
  Exbir Travel, W. Hesseler

Madagaskar – Lemuren, Strände und Regenwälder

Madagaskar – Lemuren, Strände und Regenwälder

Lemur auf Madagaskar.

  Lemur auf Madagaskar.
  Exbir Travel, W. Hesseler

Reisebericht     Die in der Wildnis Madagaskars gestrandeten Zootiere aus dem computeranimierten Trickfilm gleichen Namens haben wir nicht gesehen – aber die putzigen Lemuren haben wir getroffen. Unsere Madagaskar Reise führte uns in die drei größten Städte, dazu sind wir mit dem Flugzeug noch in entlegene Gegenden geflogen, die nur mit einer 24 stündigen Fahrt im Buschtaxi zu erreichen gewesen wären.

von Wolfgang Hesseler

Strand auf Madagaskar in Sambava.

  Strand auf Madagaskar in Sambava.
  Exbir Travel, W. Hesseler

Etwas Statistik zu Madagaskar
Madagaskar ist ein Inselstaat vor der afrikanischen Südostküste mit rund 25 Millionen Einwohnern. Und Madagaskar ist groß, es ist der flächenmäßig zweitgrößte Inselstaat der Welt. Aufgrund der schlechten Infrastruktur und hohen Flugpreisen ist es unmöglich, das Land komplett zu sehen, ohne Monate dort zu verbringen. Von daher sollte man sich auf einige Regionen beschränken, wenn die Zeit und das Budget limitiert sind. Es bietet sich an, sich auf die Zentralregion um die Hauptstadt Antananarivo, oder kurz Tana, zu konzentrieren. Es war ein klasse Trip nach Madagaskar, mit einem Hauch Abenteuer, weil nicht alles vorab planbar ist. So fahren Buschtaxis erst los, wenn sie voll sind. Das kann nach ein paar Minuten sein, sich aber auch Stunden hinziehen. Wir entschieden von Tag zu Tag, was wir machen. Ich würde Madagaskar als mittelmäßig entwickelt einstufen. Es war z.B. deutlich besser entwickelt als Uganda, wo ich ein paar Monate zuvor war. Die Straßen sind vergleichsweise sauber und nicht vermüllt. Zu Mauritius gibt es allerdings noch eine große Lücke. Die Straßen sind teilweise eine Schlaglochpiste.

Anreise
Ivato Airport (TNR) ist der Hauptflughafen von Antananarivo. Air France, Turkish Airlines, Air Austral, Airlink, Air Mauritius, Comores Aviation, Kenya Airways, Interair South Africa and Air Madagascar fliegen hierhin. Einzige Möglichkeit, um vom/zum Airport zu kommen ist ein Taxi für umgerechnet rund 15€. Am besten man bestellt schon gleich eine Abholung durch das Hotel. Je nach Tageszeit fährt man eine halbe bis ganze Stunde in die Hauptstadt.

Visum
Bei Einreise muss man ein Visa on Arrival kaufen. Dieses kostet derzeit 35€ für bis zu 30 Tage Aufenthalt.

Die Hauptstadt Antananarivo.

  Die Hauptstadt Antananarivo.
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Sprache
Die Amtssprachen auf Madagaskar sind Malagasy und Französisch. Englisch wird fast nur im Tourismus gesprochen, etwa in Hotels. Ohne Französisch Kenntnisse wird es auf der Straße schwierig. Immerhin, die Malagasy Worte „Pipy“ und „Kaka“ auf öffentlichen Toiletten sind selbsterklärend.

Geld
Die Währung Madagaskars ist der Ariary. Ein Euro entspricht etwa 3850 Ariary. Die Geldautomaten funktionieren auch mit deutschen Kreditkarten. Es empfiehlt sich aber dennoch ein Backup von Bargeld, da die Geldautomaten öfter mal leer sind, insbesondere am Flughafen.

Antsirabe.

  Antsirabe.
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Internet
Fast alle Hotels haben gutes WiFi. Wer aber auch z.B. auf den langen Fahrten online sein möchte, sollte sich eine lokale SIM Karte zulegen. Am Flughafen kostet diese umgerechnet nur 25 Cent. Aber es gibt zumindest beim Anbieter Airtel einen deutlichen Aufschlag auf die Aufladung. Am besten man holt sich eine SIM Karte und nur wenig Guthaben. Die Aufladung für die volle Zeit und Daten holt man dann in der Stadt nach. Für umgerechnet 1,50€ bekommt man so 275 MB gültig für sieben Tage. Perfekt ist das Internet mit lokaler SIM Karte aber auch nicht immer. So wurden öfter keine Daten übertragen, auch wenn LTE angezeigt wurde.

Buschtaxi auf Madagaskar.

  Buschtaxi auf Madagaskar.
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Buschtaxi
Das Taxi-brousse, übersetzt Buschtaxi oder Sammeltaxi, ist das Haupt-Fortbewegungsmittel auf Madagaskar über lange Distanzen. Und das kann hier wirklich lang bedeuten. Von der Hauptstadt in eine Stadt im Südosten der Insel sind es z.B. knapp 1200 Kilometer Luftlinie – und da ist die Fahrzeit mit 60 Stunden angegeben. Dies liegt u.a. an sehr schlechten Straßenverhältnissen, wo teilweise ein Allrad erforderlich ist. Auf den besseren Strecken um die Hauptstadt wird ein Minibus eingesetzt mit vier mal vier Sitzen plus zwei vorne. Da werden dann aber pro Reihe gleich fünf statt vier Leute reingequetscht. Aufgrund des günstigen Fahrpreises (8 Stunden Fahrt kosten gerade mal 5€ umgerechnet) empfiehlt es sich durchaus, einen freien Nebenplatz zu kaufen, so dass die Fahrt deutlich besser erträglich ist.

Ein Ententaxi in Antananarivo.

  Ein Ententaxi in Antananarivo.
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Ententaxi
Aufgrund des schlecht ausgebauten Nahverkehrsnetzes muss man innerhalb von Städten auf Taxis zurückgreifen. Die sind vergleichsweise günstig, aber es muss vor einer Fahrt immer verhandelt werden. Für umgerechnet zwei bis drei Euro wird man in Antananarivo im touristisch interessanten Bereich gefahren. Hier hat das Ententaxi sofort mein Herz erobert. In Deutschland und auch Frankreich sieht man den Citroën 2CV, gemeinhin bekannt als Ente, nur noch selten. In Antananarivo haben ausgemusterte Fahrzeuge aus Europa ihr zweites Leben als Ententaxi bekommen. In anderen Städten Madagaskars sind hingegen die dreirädrigen Tuk Tuks aus indischer Produktion verbreitet. Auch Fahrradtaxis oder gar Handkarren, die von laufenden Menschen gezogen werden gibt es in kleineren Städten.

Palme mit Air Madagascar Flugzeug.

  Palme mit Air Madagascar Flugzeug.
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Flüge
Flüge innerhalb Madagaskars sind extrem teuer. Air Madagascar verlangt für einen Domestic Flug über 250€, oneway wohlgemerkt. Vor Ort gebucht kann man rund 30% sparen. Wer mit Air Madagascar auf der Langstrecke geflogen ist, bekommt ganze 50% auf den reinen Flugpreis. Bedenken sollte man, dass die Flüge oftmals ausgebucht sind, was einer kurzfristigen Planung vor Ort entgegen steht. Die neu gegründete Madagasikara Airways fliegt in Aktionen ab etwa 75€ oneway. Wir hatten einen günstigen Flug bei Air Madagascar von Toamasina nach Réunion gebucht, der gestrichen wurde. Durch eine kulante Umbuchung konnten wir einige Domestic Flüge einbauen, bevor es von Tana nach Réunion ging.

Antananarivo.

  Antananarivo.
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Antananarivo, die Hauptstadt Madagaskars
Antananarivo ist mittelmäßig afrikanisch, d.h. relativ sauber und nicht so chaotisch wie es z.B. Kampala, die Hauptstadt Ugandas war. Sie liegt in rund 1300 Meter Höhe, weshalb die Temperaturen hier auch sehr erträglich sind. Sehenswert sind u.a. der Präsidentenpalast und der Rova von Antananarivo, der ehemalige Königspalast.

Ambohimanga.

  Ambohimanga.
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UNESCO Welterbe Ambohimanga
Ein wirkliches Highlight ist der Königshügel von Ambohimanga, rund 20 km von der Hauptstadt Madagaskars. Er war bis 1794 Sitz der Könige der Merina und bis 1897 Grabstätte der Könige von Madagaskar und ist seit 2001 UNESCO-Weltkulturerbe. Eine weitere Attraktion is der Lemurs‘ Park rund 25 Kilometer von Antananarivo entfernt. Lemuren gehören zur Gruppe der Feuchtnasenaffen und sie gibt es ausschließlich auf Madagaskar, sowie einigen umliegenden Inseln. Der natürliche Lebensraum dieser niedlichen Tiere ist an den Küsten, weshalb sie im Park nur teilweise Nahrung finden und daher gefüttert werden müssen. Die Lemuren laufen im Park frei herum und sind an Menschen gewöhnt. Daneben gibt es auch noch einige andere Tiere wie Schildkröten und Vögel, sowie viele Pflanzenarten.

Landschaft zwischen Antananarivo und Antsirabe.

  Landschaft zwischen Antananarivo und Antsirabe.
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Grüne Landschaften im Hochland
Mit dem Buschtaxi ging es dann von Antanarivo gen Süden rund vier Stunden vorbei an schönen grünen Landschaften nach Antsirabe, der drittgrößten Stadt Madagaskars. Die Straßen waren unerwartet gut. Es wird sehr viel Landwirtschaft betrieben, so wurden viele Hügel terrassenförmig angelegt. Auch wird viel Reis angebaut. Zusammen mit vielen Radfahrern hat es einen Hauch China.

Antsirabe.

  Antsirabe.
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Antsirabe
Mehrere Gebäude in Antsirabe zeugen von der französischen Kolonialzeit des letzten Jahrhunderts, u.a. das Thermalbad, das Hôtel des Thermes oder der Bahnhof. Für die Rückfahrt von Antsirabe nach Tana wählten wir einen besseren Service. Statt in einem klapprigen Minibus mit fünf Leuten pro Reihe mit nur drei. Preis für die rund dreieinhalb Stunden Fahrt waren nur umgerechnet rund 5€ pro Nase. Den Anbieter findet man hier.

Wäsche waschen am Fluss.

  Wäsche waschen am Fluss.
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Im Buschtaxi nach Toamasina
Mit dem Buschtaxi fuhren wir weiter von der Hauptstadt Antananarivo in die zweitgrößte Stadt Madagaskars nach Toamasina. Die Stadt liegt an der Ostküste der Insel und besitzt den wichtigsten Handelshafen Madagaskars. Die Güter werden mit zahllosen LKWs auch in die Hauptstadt transportiert, weshalb die Straßen zwischen den beiden Städten in relativ guten Zustand gehalten werden. Die Fahrzeit für die rund 350 Straßenkilometer war mit rund sieben Stunden angegeben, letztlich wurden es 8 1/2 Stunden. Die Fahrt führte durch grüne Landschaften, teilweise Regenwald. Auf der Fahrt sah man dann doch ärmliche Gegenden mit Holzhütten, während es diese im Hochland um Antananarivo und Antsirabe kaum gab.

Toamasina.

  Toamasina.
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Toamasina, die zweitgrößte Stadt Madagaskars
Toamasina, oder französisch Tamatave, ist nicht gerade reich an Sehenswürdigkeiten. Obwohl die Stadt am Meer liegt gibt, gibt es durch den Handelshafen keine Promenade oder schöne Strände in der Stadt. Diese findet man aber rund 50 Kilometer nördlich in Foulpointe – Buschtaxis verkehren regelmäßig dorthin. Hierzu eine kleine Anekdote wie man sie wohl nur in Afrika erlebt. Auf der Fahrt von Toamasina nach Foulpointe mit dem Buschtaxi stieg kurz nach dem Busbahnhof eine ältere Dame zu mit Einkaufstüten und einem lebenden Huhn in einem Korbgeflecht. Weil es im Bus schon zu voll war (fünf Leute werden in eine Reihe gequetscht in denen es nur vier Sitzplätze gibt) wurde erstmal mit offener Tür weiter gefahren. Der Korb mit dem Huhn wurde dabei vom Ticketverkäufer festgehalten und hing dabei aus dem Bus raus. Erst als sich eine Gelegenheit bot, wurde nochmal angehalten, das Tier mit dem anderen Gepäck auf dem Dach verzurrt und die Fahrt konnte weiter gehen.

Schlaglochpiste zwischen Toamasina und Foulpointe.

  Schlaglochpiste zwischen Toamasina und Foulpointe.
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Im Slalom um die Schlaglöcher nach Foulpointe
Die Straße von Toamasina nach Foulpointe war in einem deutlich schlechteren Zustand als die Strecke zwischen den beiden größten Städten Madagaskars. Permanent mussten tiefe Schlaglöcher vom Fahrer umschifft werden. An der Straße standen immer wieder Frauen, die am Fenster des Buschtaxis ihre gekochten „Leckereien“ anboten. Die Einheimischen nahmen das Angebot auch gerne an. Die Fahrt dauerte rund 1 1/2 Stunden.

Strand von Foulpointe.

  Strand von Foulpointe.
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Traumhafte Strände in Foulpointe
Foulpointe an der Ostküste nördlich von Toamasina bietet wahrhaft traumhafte Strände. Sie sind touristisch erschlossen, von Hotels, kalten Getränken bis zu Sonnenschirmen ist alles vorhanden. Auf einer kleinen Bootstour zum Riff zeigte man uns Seeigel, Seegurke, Seesterne und andere Tiere des Meeres. Übrigens fiel abends in Toamasina gleich zwei Mal der Strom aus. Unser Hotel hatte zum Glück ein Notstromaggregat, das Sekunden später automatisch anspringt. Nur die Klimaanlage wird damit nicht versorgt.

Sambava.

  Sambava.
  Exbir Travel, W. Hesseler

Sambava
Nun durften wir Madagaskar auch mal fliegerisch erkunden. Vom Flughafen Toamasina ging es mit Air Madagascar in einer ATR 72-600 nach Sambava im Norden Madagaskars mit Zwischenlandung in Maroantsetra. Obwohl es nur eine Zwischenlandung war und es im selben Flugzeug nach Sambava weiter ging, mussten alle Passagiere das Flugzeug verlassen. Dann durften die Transitpassagiere zuerst boarden, danach die Maroantsetra neu zugestiegenen. Auch Sambava im Nordosten Madagaskars bietet schöne Strände. Die sind nicht touristisch, es gibt keine Liegen oder Sonnenschirme. Touristen finden sich hier eher selten aufgrund der Lage.

Buschtaxis in Sambava.

  Buschtaxis in Sambava.
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Flug nach Antananarivo
Der Flug von Sambava in die Hauptstadt Antananarivo in einer ATR 72-600 von Air Madagascar war ein etwas ungewöhnlicher. Hier wurde ein alter und offenbar sehr kranker Mann liegend im Flugzeug transportiert. Die Sitze 3A bis 5A waren umgeklappt und ein Bett darauf befestigt. Der Mann war an einer Infusion angeschlossen, die an den Bins befestigt war. Neben ihm saß ein Arzt, der nach ihm schaute. In Antananarivo angekommen, stand schon ein Krankenwagen auf dem Vorfeld bereit. Eine Fahrt auf dem Landweg zwischen den Städten dauert rund 24 Stunden. Da ist der Luftweg ein deutlich schonenderer Transport. Laut Aussage des Flugbegleiters kommt dies aber nicht häufig vor. Es sei dieses Jahr das erste Mal, dass er es erlebe.

Ententaxi vor dem Flughafen von Antananarivo.

  Ententaxi vor dem Flughafen von Antananarivo.
  Exbir Travel, W. Hesseler

Mit dem Ententaxi zum Flughafen
Aufgrund der späten Ankunft am Flughafen Antananarivo und frühen Abflugs am nächsten Tag wählten wir ein Hotel in Ivato. Geworden ist es das Scaritel Hotel nur wenige Kilometer vom Airport entfernt. Gut für einen frühen Abflug bzw späte Ankunft, denn der Transport nach Antananarivo dauert durchaus eine Stunde. Das Zimmer war vollkommen in Ordnung, hinreichend groß und sauber. Mit dem Ententaxi Baujahr 1979 ging es dann für umgerechnet 2,50€ vom knapp drei Kilometer entfernten Hotel zum Airport Antananarivo zum Weiterflug nach Réunion.

Selbstversuch: Pauschal nach Venedig für etwa 40€

Selbstversuch: Pauschal nach Venedig für etwa 40€

Venedig. Foto: Wolfgang Hesseler

  Venedig. Foto: Wolfgang Hesseler

Reisebericht     Markusplatz, Canal Grande und Gondoliere…. der Anblick scheint allen vertraut, auch wenn man noch nie dort war: Venedig ist eine der meist fotografierten Städte der Welt. Kaum ein Reisekalender, der ohne Bild der legendären Lagunenstadt daherkommt. Und doch stellt sich ein Staunen ein, wenn man vor Ort ist: Der Mythos Venedig, die sagenumwobene Lagunenstadt ist kein Reiseziel wie jedes andere. Komplett auf Holzpfählen inmitten einer Lagune errichtet ist das Boot das wichtigste Transportmittel. Weiterhin faszinierend sind die umliegenden Inseln wie die Glasbläserinsel Murano oder die Friedhofsinsel San Michele.

Ja geht das denn wirklich, nach Venedig zum Preis von 153€ hin- und zurück mit Germanwings ab Köln zu fliegen, inklusive zwei Übernachtungen im Einzelzimmer mit Bad in einem 3 Sterne Hotel? Und dann den 120€ Pauschalreise-Gutschein von Ab in den Urlaub einzulösen? Diese Woche habe ich eine solche Reise unternommen und möchte meine Erfahrungen präsentieren. Um es vorwegzunehmen, es hat geklappt. Das Hotel war auch keine schimmlige Bruchbude, sondern ein sauberes, erst 2009 eröffnetes Hotel.

von Wolfgang Hesseler

153€ nach Venedig mit zwei Übernachtungen: Klar ist, dass man solche Kampfpreise nur in der Nebensaison bekommt, wenn sowohl Flüge als auch Hotels deutlich billiger sind. Venedig im Spätherbst oder Winter, lohnt das denn? Die klare Antwort ist: Ja! Die Massen von Touristen sind weg. Das Gedränge und Geschiebe auf den Hauptrouten zwischen Bahnhof, Rialto Brücke und Markusplatz reduziert sich auf ein erträgliches Maß. Geht man in die äußeren Gegenden im Norden, ist man gar nahezu komplett frei von weiteren Touristen. Man erlebt das wahre Venedig der Einwohner, wo die Wäsche noch an einer Leine über der Straße getrocknet wird; wo alles Mögliche mit Transportkähnen zu den Häusern gebracht wird. Denn Autos gibt es in Venedig nicht. Alles muss per Boot herangefahren werdem und dann mühsam über die Brücken zu den Häusern weitertransportiert werden.

Der Markusplatz wirkt auch im Dunkeln prächtig. Foto: Wolfgang Hesseler

  Der Markusplatz wirkt auch im Dunkeln prächtig. Foto: Wolfgang Hesseler

Gebucht habe ich die billigste pauschal buchbare Unterkunft, nämlich das Hotel Aaron. Dieses liegt aber nicht in Venedig, sondern auf dem Festland in Mestre. Möchte man in Venedig direkt übernachten, verteuert das die Reise um mindestens 60€. Weiterhin unterscheidet sich die gebuchte Reise von einer klassischen Pauschalreise darin, dass der Transport vom Flughafen zum Hotel und zurück nicht inbegriffen ist. Das muss man also selbst managen. Bis zum 4.12.2011 fliegt Germanwings den günstig gelegenen Flughafen Marco Polo an. Von dort fährt am günstigsten alle 30 Minuten die Linie 15 für 1,30€ nach Mestre. Ab dem 6.12.2011 fliegt Germanwings wieder den Flughafen von Treviso an. Von dort empfiehlt sich ein Bus zum Bahnhof von Treviso zu nehmen und dann weiter mit der Bahn nach Mestre zu fahren. Die Verbindung von Mestre nach Venedig ist problemlos. Der Bahnhof von Mestre liegt etwa 200m vom Hotel entfernt. Die Züge fahren für 1,30€ alle paar Minuten nach Venedig und brauchen keine 15 Minuten. Auch die Buslinie 2 fährt mehrmals pro Stunde in der Nähe des Hotels ab. Lohnenswert ist auch ein Ausflug nach Padua, das gerade mal 22 Minuten mit dem Regionalzug entfernt liegt.

Venedig. Foto: Wolfgang Hesseler

  Venedig. Foto: Wolfgang Hesseler

Das Hotel Aaron wirkt neu und modern. Alles ist sehr sauber, das WiFi ist kostenlos und ein Computer steht den Gästen kostenlos zur Verfügung. Im Fernsehen gibt es als deutschen Sender RTL. Die Rezeption spricht gutes Englisch und ist hilfreich bei der Planung des Aufenthalts. So gibt es auch einen kopierten Stadtplan von Mestre und Venedig. Falls das Hotel Aaron an Ihrem Termin ausgebucht ist, können Sie alternativ für wenig mehr Geld das Hotel Piave nehmen. Es liegt in unmittelbarer Nähe.

Venedig. Foto: Wolfgang Hesseler

  Venedig. Foto: Wolfgang Hesseler

In Mestre sind mehrere Supermärkte vorhanden, mit denen man sich selbst versorgen kann, z.B. fürs Frühstück, da dies im Preis nicht inbegriffen ist. Es kann aber für 5€ vor Ort gebucht werden. Auch liegen in der Nähe des Hotels Aaron mehrere günstige Fast Food Restaurants, die Pizza, indische oder chinesisches Essen anbieten, sowie der McDonald’s am Bahnhof. In der Stadt ist sogar ein Einkaufszentrum präsent, u.a. mit den üblichen Klamottenläden. Aber Sehenswertes hat Mestre wenig zu bieten: Zwar gibt es einen Turm und ein paar Kirchen, aber alles verblasst gegenüber dem Prunk in der Lagunenstadt Venedig.

Venedig. Foto: Wolfgang Hesseler

  Venedig. Foto: Wolfgang Hesseler

Die aktuellen Pauschalreise Angebote nach Venedig z.B. über Ab in den Urlaub oder Travel24. Für beide Anbieter hat es in letzter Zeit Pauschalreisegutscheine im Wert von über 100€ gegeben.

Baku – Perle am Kaspischen Meer, eine Reise in 2011

Baku – Perle am Kaspischen Meer, eine Reise in 2011

Reiseziele und Guides / ErinnerungenViele werden auf Aserbaidschan und dessen Hauptstadt Baku erst mit dem Gewinn des Eurovision Song Contest 2011 aufmerksam geworden sein. Fußballinteressierte wissen vielleicht noch, dass Aserbaidschan in der EM-Qualifikation in unserer Gruppe ist und Berti Vogts der Trainer der Fußball Nationalmannschaft ist – er leistet dort Aufbauarbeit, da Fußball in Aserbaidschan nur eine Randsportart ist. Aber sonst ist über das Land in Deutschland nicht viel zu hören. Dabei gehört die Altstadt von Baku zum Unesco Weltkulturerbe – und das zurecht.
Eurovision 2012 Banner über der Straße in Baku. Foto: Wolfgang Hesseler

  Eurovision 2012 Banner über der Straße in Baku. Foto: Wolfgang Hesseler

Von Wolfgang Hesseler

Obwohl ich schon sehr viele Ziele in aller Welt bereist habe, hat mich Baku doch sehr beeindruckt. Man merkt dem Der Jungfrauenturm. Foto: Wolfgang Hesseler

  Der Jungfrauenturm. Foto: Wolfgang Hesseler

Land an, dass es durch Öl zu einem gewissen Reichtum gekommen ist. Alles ist sauber herausgeputzt. In die Restaurierung der Altstadt und in die Promenade am Kaspischen Meer muss sehr viel Geld geflossen sein. Leider macht sich das Öl auch negativ bemerkbar. An der Promenade riecht es nach Öl und bei einer Rundfahrt auf dem Kaspischen Meer sieht man deutlich einen schillernden Ölfilm.

Herzstück von Baku ist die Altstadt, die zum Unesco Weltkulturerbe erklärt wurde. Hier überragt ein knapp 30 Meter hoher Turm namens Qız Qalası, was sich mit Jungfrauenturm übersetzen lässt. Er ist Teil der früheren Stadtbefestigungsanlage und beim Besuch von Baku ein Muss, da man von hier einen wunderschönen Blick auf die Altstadt, sowie die modernen Hochhäuser der Neustadt und natürlich auch das Kaspische Meer hat.

Altstadt von Baku. Foto: Wolfgang Hesseler

  Altstadt von Baku. Foto: Wolfgang Hesseler

Der nicht weit entfernte Palast der Schirwanschahs ist das zweite große Highlight der Altstadt. Der Palastkomplex aus Sandstein wurde im späten Mittelalter gebaut und war der Sitz der Dynastie, die das nordöstliche Aserbaidschan regierte. 2003 wurde der Palast genau rekonstruiert und ist so bedeutend für das Land, dass er auf einem Geldschein abgebildet ist. Auch die restliche Altstadt mit der umgebenden Stadtmauer wurde liebevoll restauriert, so dass es Spaß macht, durch die Gassen zu gehen.

Kaspisches Meer in Baku. Foto: Wolfgang Hesseler

  Kaspisches Meer in Baku. Foto: Wolfgang Hesseler

Die über zwei Kilometer lange, durchweg gepflasterte Promenade am Kaspischen Meer wurde mit viel Liebe zum Detail errichtet. So finden sich zahlreiche Blumenbeete, Statuen und Bäume über den Weg verteilt, die einen zum kurzweiligen Spaziergang auffordern. Aber auch in die Innenstadt mit dem Fountain Square und der zentralen Einkaufsstraße Nizami ist viel Geld geflossen. Da könnte sich so manche westliche Stadt die Finger nach lecken.

Sehr stolz war man in Baku über den Sieg des Eurovision Contest 2012. Bei meinem Besuch Bakus Fußgängerzone in Baku. Foto: Wolfgang Hesseler

  Fußgängerzone in Baku. Foto: Wolfgang Hesseler

EFußgängerzone in Baku. Foto: Wolfgang Hesseler

  Fußgängerzone in Baku. Foto: Wolfgang Hesseler

nde Mai hingen über vielen Straßen Banner, die den Eurovision Contest 2012 in Baku ankündigen. Sie sollen schon am Tag nach dem Gewinn von Aserbaidschan aufgehangen worden sein. Auch der Kartoffelhändler auf dem Markt von Baku sprach mich drauf an nachdem er merkte, dass ich Tourist bin und wenig Interesse an seinen Kartoffeln hatte. Die Lage des Fußballs in Aserbaidschan schätze man aber realistisch ein. Wie wir heute wissen, hat Deutschland 3:1 Altstadt von Baku. Foto: Wolfgang Hesseler

  Altstadt von Baku. Foto: Wolfgang Hesseler

gewonnen. Fußball ist nur eine Randsportart ist Aserbaidschan. Das macht sich auch den Preisen der Eintrittskarten bemerkbar: umgerechnet gerade mal 1,60€ für das EM-Qualifikationsspiel gegen Deutschland. Da ist man hier ganz andere Preise gewohnt. Aber auch das Preisniveau für Essen und Trinken aus dem Supermarkt ist deutlich niedriger als in Deutschland. So kostet ein halber Liter Coca Cola umgerechnet gerade mal 35 Cent. Einen McDonald’s gibt es auch, ansonsten liegen die Preise in Restaurants nur leicht unter den in Deutschland.

Altstadtmauer in Baku. Foto: Wolfgang Hesseler

  Altstadtmauer in Baku. Foto: Wolfgang Hesseler

Richtig teuer hingegen sind die Unterkünfte, wenn man sie über die gängigen Buchungsportale bucht. Ich habe per email ein Einzelzimmer im Altstadt Hotel für 45 USD pro Nacht gebucht. Wie der Name schon andeutet, liegt es mitten in der Altstadt. Der deutsche Name ist kein Zufall, denn der Besitzer hat einige Jahre in Deutschland gelebt und fand den Namen für sein Hotel passend. Das Einzelzimmer war klein, aber ausreichend, WiFi ist gratis. Ein rechtzeitiges Buchen ist wichtig, da das Hotel wegen des guten Preis/Leistungsverhältinisses fast immer ausgebucht ist.

Spätestens mit Austragung des Eurovision Song Contests 2012 wird auch das touristische Interesse an Baku nach oben schnellen. Die Hotelpreise für diese Zeit sind es jedenfalls schon…

  Fountain Square in Baku. Foto: Wolfgang Hesseler
Lage
: Aserbaidschan ist eine ehemalige Republik der UDSSR, die sich 1991 für unabhängig erklärte. Das Land liegt im Kaukasus am Kaspischen Meer und grenzt an Russland, Georgien, Armenien und Iran, sowie der Türkei. Aserbaidschan hat etwa 9 Millionen Einwohner, von denen 2 Millionen in der Hauptstadt Baku leben.

  Blick über die Altstadt von Baku. Foto: Wolfgang Hesseler
Visum
: Ein Visum ist zwingend erforderlich. Leider wurde Oktober 2010 das Visa on Arrival,  bei dem man bei Ankunft auf dem Flughafen von Baku ein Visum ausgestellt bekam, wieder abgeschafft. Und zum 1.6.2011 wurde das Verfahren nochmals komplizierter, denn Visaanträge an die Botschaft per Post werden nicht mehr akzeptiert. Man muss also entweder persönlich in Berlin erscheinen oder einen Visadienst beauftragen. Details hierzu sind auf der Homepage der Botschaft von Aserbaidschan zu lesen. http://www.azembassy.de

Anreise: Der Flughafen der Hauptstadt Baku ist der einzige internationale Flughafen Aserbaidschans. Lufthansa fliegt im Sommer vier mal wöchentlich von Frankfurt direkt nach Baku. Deutlich billiger geht es mit airBaltic Moschee in Baku. Foto: Wolfgang Hesseler

  Moschee in Baku. Foto: Wolfgang Hesseler

oder Aeroflot via Riga bzw. Moskau. Der Flughafen Baku liegt 15 Kilometer östlich der Stadt. Die Existenz eines öffentlichen Busses wird insbesondere von Taxifahrern, aber auch Hotels und Reisebüros gerne verneint, primär weil sie selber am Transport verdienen wollen. Normalpreis für ein Taxi ist 20 Manat, also etwa 16 Euro. Es werden aber auch gerne schon mal doppelt so hohe Preise genannt. Der Minibus Nummer 16 fährt hingegen für 0,30 Manat, mit umgerechnet knapp 30 Cent also geradezu geschenkt. Abfahrt ist alle halbe Stunde ab dem Flughafen (am besten Flughafenpersonal nach der genauen Postion fragen – Blick von der Stadtmauer in Baku. Foto: Wolfgang Hesseler

  Blick von der Stadtmauer in Baku. Foto: Wolfgang Hesseler

Taxifahrer werden bestreiten, dass es den Bus gibt). Die Fahrzeit beträgt etwa 40 Minuten, ggf. bei Stau auch etwas länger. Die Abfahrt in Baku ist an der 28 May Straße südlich des S.Vurgun’s Parks, schräg gegenüber des Kafe Mimino, in Höhe der Kredo Bank. Zur Altstadt, wo sich die meisten günstigeren Unterkünfte befinden, geht es entweder mit Bussen (hier nach Icheri Sheher fragen, was Altstadt bedeutet) oder mit der U-Bahn. Die nächste U-Bahn Station ist die 28 May Station, knapp 10 Minuten entfernt. Von dort geht es zwei Stationen zur Endstation Icheri Sheher. Für die U-Bahn kauft man am Schalter eine Aufladekarte, für die man einen Pfand zahlt, den man bei Rückgabe erstattet bekommt. Die Fahrt selber kostet nur wenige Cent.

Geschrieben am: 8.6.2011
Autor: FlyWolf

Der neue Berliner Airport BER – Exbir war beim Probebetrieb 2012 dabei

Reisebericht     Ein Bericht aus der Vergangenheit: Der neue Berliner Airport BER wird am 3. Juni diesen Jahres (wir haben 2012) eröffnet. Nachdem der Flughafen Tempelhof schon 2008 geschlossen wurde, wird Tegel dieses Jahr folgen und der neue Großflughafen BER der einzige Berliner Flughafen sein.

Eine Landebahn des bisherigen Flughafens Schönefeld (SXF) wird beim neuen Flughafen weiter benutzt. Eine weitere, neu gebaute, in Betrieb genommen.

Damit ab dem 3. Juni alles rund läuft, findet schon seit November letztes Jahr ein Probebetrieb statt. Dabei werden viele Prozesse wie Check-in mit Gepäckaufgabe, Sicherheitskontrolle, Boarding, Gepäckabholung und Transfer geprobt. Vom 24.1. bis 16.5. werden etwa zweimal wöchentlich Probeläufe mit Statisten durchgeführt, die die Reisenden spielen und dabei den Fluggastabfertigungsprozesse im Terminal simulieren.

Schon im Juni letzten Jahres habe ich mich für den 35. Probebetrieb am 3. April angemeldet und auch eine Zusage erhalten. Es war ein gewisses Pokern, auch frühzeitig eine bezahlbare Pauschalreise mit „Ab in den Urlaub Gutschein“ nach Berlin zu buchen, denn der Termin hätte durchaus auch verschoben werden können. Für Berliner wäre das kein großes Problem gewesen, für mich aber schon. Zwei Wochen vor dem Termin kam dann noch eine Erinnerungs-email und damit war klar, dass der Termin steht.

von Wolfgang Hesseler

Der Treffpunkt ist um 8:30h morgens am Airport Schönefeld. Mit Bussen werden wir Flughafen-Tester zum neuen Terminal gefahren. Auf der zehnminütigen Fahrt sehe ich, dass die Bahnlinie zum neuen Airport offenbar schon fertig ist, was man vom Terminal nicht behaupten kann. Schon von außen ist die noch rege Bautätigkeit zu erkennen.

Geschätzte 200 Komparsen finden sich für die Tests ein, wobei die Rentner deutlich über repräsentiert sind. Naturgemäß kommen die meisten Leute aus Berlin und Umgebung. Wir werden in ein Zelt vor dem Terminalbau geführt. Nach Vorzeigen des Ausweises zusammen mit der Bestätigung bekommt jeder einen grünen Schutzhelm ausgehändigt, eine grüne Weste mit Aufschrift „ORAT Flughafen-Tester“, ein Umhängeband mit Aufschrift „Komparse Probebetrieb 24.01 bis 16.05“ und einer Identifikationsnummer, dazu eine Essensmarke für das Mittagessen.

Ein Schutzhelm? Ja, es sei noch Baubetrieb und daher müsse der Helm zur Sicherheit getragen werden, wie man uns in der Einführung erzählt. Heute werden der Check-in von easyJet, Finnair, Lufthansa und Air Berlin geprobt, sowie der Transfer aus einem non-Schengen Gebiet in ein Schengen-Gebiet. Hierfür werden wir in Gruppen eingeteilt. Ich bekomme zwei Zettel mit den Infos: Ich soll bei easyJet einchecken, nach Genf soll es gehen. Und zum Einchecken bekomme ich eine neue Identität. Genau genommen zwei, denn ich soll zweimal hintereinander einchecken. Frau Andrea Howett und Frau Klara Himmel bin ich. Diese Daten sind im Buchungssystem hinterlegt und bei den Testläufen identisch. Dazu bekomme ich noch die Info, dass ich den Bag Drop nutzen soll. Andere Tester bekommen noch Ereigniskarten wie Upgrade beim Check-in oder Speedy Boarding bei easyJet.

Nach der Einführung werden wir in die Terminalhalle geführt. Mein erster Eindruck: Eine Megabaustelle. Später im Sicherheitsbereich sieht es noch krasser aus. Hier sind manche Bereiche noch komplett eingerüstet. Und das soll in zwei Monaten fertig sein? Da müssen aber noch Sonderschichten eingelegt werden. Zwar ist noch vieles zum Schutz vor dem Staub zu gehangen, aber ein Eindruck lässt sich dennoch gewinnen: Es ist eine große Halle ohne architektonische Highlights, ein Zweckbau. Die Check-in Schalter und die Wände sind im dunklen Holzdesign gehalten. Auf mich wirkt es nicht einladend, das Terminal wirkt zu dunkel. Leider sind keine Fotos erlaubt, so dass ich hier keines zeigen kann.

Der Check-in soll mit Koffern durchgeführt werden. Dazu gibt es einen Berg von Koffern, die dem Zustand nach zu urteilen entweder aus verloren gegangenem oder beim Transport kaputt gegangenem Gepäck akquiriert wurden. Jedem wird die geforderte Anzahl an Koffern auf den Kofferkuli geladen, dann geht es zum Check-in. Die Check-in Agenten sind keine Neulinge, sondern arbeiteten normalerweise in Tegel oder Schönefeld und wurden nur auf die neue Umgebung geschult. Entsprechend reibungslos verläuft der Check-in. Nachdem man sich neue Koffer geholt hat und ein zweites Mal eingecheckt hat, geht es in den Sicherheitsbereich. Davor positioniert ist eine normale Sicherheitskontrolle mit Transportband und üblichem Röntgengerät, sowie ein Metalldetektor. Auch hier verläuft wieder alles ganz routiniert. Mit Ausnahme des Flüssigkeitsverbots, das hier nicht betrachtet wird, ist dies eine normale Sicherheitskontrolle. Durch eine Baustelle geht es dann zum „Abfluggate“. Dieses ist schon weitgehend fertig und liegt im endgereinigten Bereich, etwa zehn Minuten von der Sicherheitskontolle enfernt.

Nach der Mittagspause darf ich dann zweimal Economy mit der Lufthansa nach Oslo „fliegen“ und dabei jeweils zwei Koffer mitnehmen. Leider kann ich den Transit nicht testen. Zum Abschluss wird noch ein Fragebogen ausgegeben, in dem man seine Meinung zum neuen Airport kundtun kann. Zudem gibt es ein Geschenkpaket u.a. mit BER Kaffeetasse, Schreibblock und Kugelschreiber, BER Umhängern, easyJet Nackenkissen und einem Gutschein für die BER Besucherterrasse.

Mir hat meine „Arbeit“ als Komparse Spaß gemacht und ich konnte so den neuen Airport schon vor der offiziellen Eröffnung kennenzulernen. Ich kann es kaum erwarten, ihn zu besuchen, wenn er fertig ist. Mir erschien der ganze Ablauf schon routiniert ohne größere Probleme zu funktionieren. Einige wenige Passagiere hätten im Realfall ihren Flug verpasst, weil sie zu spät am Gate erschienen – die älteren Leute haben sich verlaufen – aber das passiert ja in der Realität auch. Ich bin gespannt, ob das ganze ab dem 3. Juni auch noch so reibungslos klappt. Zum einen ist es noch eine Menge Arbeit, um aus der Megabaustelle einen fertigen Flughafen zu machen. Zum anderen wurden bei den Testläufen gerade mal zwei Airlines parallel getestet. Im Realbetrieb dürften unter Umständen mehrere Dutzend Flüge parallel eingecheckt werden und die Passagiere so ein Vielfaches an Koffern gleichzeitig abgeben und selbst durch die Sicherheitskontrolle gehen wollen.

Reisen extrem: Pakistan – Wir haben überlebt

Reisen extrem: Pakistan – Wir haben überlebt

 Hühnerhändler in Karatschi. Im Käfig die lebenden, darüber die, die es hinter sich haben. ©FlyWolf

Reisebericht     Pakistan kennt man in der Regel nur von negativen Schlagzeilen. So ist Pakistan als Unterstützer und Rückzugsgebiet der Taliban bekannt. Im Mai 2011 wurde Osama Bin Laden hier entdeckt und von Spezialeinheiten der Navy Seals getötet. 2010 war die Flutkatastrophe in Pakistan groß in den Medien. Die Spendenbereitschaft der Deutschen hielt sich in Grenzen. Um uns selber ein Bild zu machen, haben wir im November 2010 Karatschi, die größte Stadt Pakistans, besucht. Die von ihrem Heimatflughafen Dubai operierende Fluggesellschaft flydubai hatte eine Aktion, bei der sowohl Flugpreise als auch Steuern und Gebühren halbiert wurden, so dass der Return-Flug von Dubai mit etwa 67€ sehr günstig war.


Von Wolfgang Hesseler

Karatschi liegt im Süden Pakistans am Arabischen Meer. Sie ist die größte Stadt Pakistans mit über 13 Millionen Einwohnern und damit gar eine der größten Städte der Welt. Von der Unabhängigkeit Pakistans 1947 an bis zum Jahre 1959 war Karatschi Hauptstadt des Landes, bis dann die neu angelegte Stadt Islamabad die Funktion übernahm.

The Eduljeee Dinshaw Charitable Dispensary ©FlyWolf

  The Eduljeee Dinshaw Charitable Dispensary ©FlyWolf

Dass Karatschi eine gefährliche Stadt ist, zeigen die häufigen Anschläge dort. So explodierten vier Wochen vor unserem Besuch zwei Sprengsätze von Selbstmordattentätern im Hazrat Abdullah Shah Ghazi Schrein, wo sich hunderte Gläubige zum Gebet versammelt hatten. Mindestens sechs Menschen starben dabei, mehr als 50 Verletzte wurden in seine Klinik gebracht. Unter den Opfern waren auch Frauen und Kinder.

Pferdewagen ©FlyWolf

  Pferdewagen ©FlyWolf

Vor jedem Geschäft sitzt zum Schutz ein uniformierter Wächter mit Gewehr. Zu einem guten Sicherheitsgefühl trägt dies aber natürlich nicht bei. Die Wachleute sind sicher nicht grundlos angestellt. Deren Job scheint aber doch eher eintönig zu sein. Ein Wachmann, der eine Bank bewachte, wollte unbedingt mit Gewehr von uns fotografiert werden. Den Wunsch haben wir ihm natürlich gerne erfüllt.

Der Wachmann posierte vor der Kamera ©FlyWolf

  Der Wachmann posierte vor der Kamera ©FlyWolf

Karatschi ist gewiss keine Stadt zum Urlaub machen. Wer hierher kommt ist entweder geschäftlich unterwegs oder Abenteurer wie wir. Jedoch ist letzte Gruppe deutlich unterrepräsentiert. So haben wir in der ganzen Stadt keine westlichen Besucher gesehen, außer beim Besuch im Mariott Hotel. Das Hotel mit den hohen Preisen leisten sich natürlich in der Regel nur Geschäftsleute und keine Billigreisenden wie wir. Das Mariott Hotel liegt abgeschottet in einem besonders gesicherten Viertel Karatschis, in dem auch die amerikanische Botschaft, sowie mehrere Regierungsgebäude lagen. Tuk-Tuks haben keine Erlaubnis, dort hinein zu fahren, aber normale Taxis sind erlaubt. Möchte man, wie wir, zu Fuß in die Zone, wird man kontrolliert: Der Ausweis muss vorgezeigt werden und die Taschen werden kontrolliert. Dennoch hat es acht Tage nach unserem Besuch einen Bombenanschlag auf die Zentrale der Kriminalpolizei gegeben, die auch in dem Viertel liegt. Mindestens 15 Menschen ums Leben, 100 wurden verletzt.

Frere Hall, die im gesicherten Viertel liegt. ©FlyWolf

  Frere Hall, die im gesicherten Viertel liegt. ©FlyWolf

Wir entschlossen uns, die Stadt besser nur im Hellen zu besichtigen und wenn es dunkel wird, uns lieber in unser Hotel zurückzuziehen. Das war das Al Harmain Tower, das im Zentrum Karatschis liegt. Zum Glück befand sich einen Block von unserem Hotel entfernt neben etwas heruntergekommenen Gebäuden ein moderner Pizza Hut, den man so wie er war auch in jeder Stadt Europas hätte vorfinden können. Die Versorgung mit hygienisch einwandfreiem Essen war so gesichert. Die lokalen Restaurants machten nicht unbedingt einen vertrauenswürdigen Eindruck. Später fanden wir auch noch einen McDonald’s weiter draußen.

Frischer Orangensaft ©FlyWolf

  Frischer Orangensaft ©FlyWolf

Am ersten Tag erkundeten wir den Bereich, der vom Hotel zu Fuß zu erreichen war. Die Stadt ist nicht gerade reich gesegnet an Sehenswürdigkeiten. So ist es eher die Atmosphäre, die interessant ist. Karatschi hat etwas von den typischen indischen Städten: Tuk-Tuks mit entsprechenden Abgasen, Müll, Lärm, etwas chaotisch, wenn auch nicht ganz so wuselig wie Bombay. Dazu kommt dann aber die angespannte Sicherheitslage mit den vielen Wachleuten vor Geschäften. Das Leben findet vielfach auch auf der Straße statt: Straßenhändler, die alles Mögliche verkaufen wie Kleidung, Spielzeug, Lebensmittel, Tiere. Drei Männer wollten uns eine Ziege verkaufen und wunderten sich etwas, dass wir kein Interesse hatten. Aber wir hatten ja für den Ausflug bei flydubai kein Gepäck dazu gebucht…

Diese Händler glaubten wirklich, sie könnten uns eine Ziege verkaufen. ©FlyWolf

  Diese Händler glaubten wirklich, sie könnten uns eine Ziege verkaufen. ©FlyWolf

Nett anzusehen waren die kunterbunt aufgemotzten Busse. Abends, wenn die Temperaturen zurückgehen und viele Menschen die Busse nutzen, steigen die Leute aufs Dach, um noch mitfahren zu können. Ein Video hiervon gibt es in unserem Exbir Videochannel. Da beklage sich mal einer über die übervollen Busse in Deutschland…

Die Busse sind sehr schön aufgemotzt ©FlyWolf

  Die Busse sind sehr schön aufgemotzt ©FlyWolf

Dennoch gab es auch einige konkrete Sehenswürdigkeiten. Aus der Zeit zwischen 1858 und 1947, als der indischen Subkontinent unter britischer Kolonialherrschaft stand, sind einige beeindruckende Gebäude erhalten geblieben: Allen voran der Uhrturm im kolonialen Stil neben dem Empress Market, in dem heute noch von Schuhen über Obst und Gemüse bis hin zu lebenden und toten Tieren alles Mögliche verkauft wird. Hier entstanden auch die Fotos der Hühnerhändler.

Markt in Karatschi ©FlyWolf

  Markt in Karatschi ©FlyWolf

Weiterhin aus der britischen Zeit erhalten sind u.a. das zum Museum umgewidmete Flag Staff House und die Frere Hall, sowie mehrere christliche Kirchen, in denen auch heute noch Messen abgehalten werden.

Christliche Kirche ©FlyWolf

  Christliche Kirche ©FlyWolf

Da Karatschi sehr groß ist und die außerhalb des Zentrums vergleichsweise wenigen Sehenswürdigkeiten weit verteilt sind, entschlossen wir uns, für den zweiten Tag ein Taxi zu mieten. Gleich mehrere Taxifahrer warteten vor dem Hotel und kamen wie eine Meute auf uns zu. Die Wahl fiel auf einen Taxifahrer, der gut Englisch sprach, was die Kommunikation erleichterte. Die Fahrt führte als erstes zu einem wirklichen Highlight Karatschis, dem Quaid-e-Azam Mausoleum. Es beherbergt den Leichnam von Quaid-e-Azam Mohammad Ali Jinnah, dem Staatsgründer Pakistans, der in der Stadt geboren wurde. Entsprechend pompös ist das in den 1960er Jahren fertig gestellte Bauwerk aus weißem Marmor mit maurischen Hufeisenbögen an jeder Seite. Es befindet sich auf einer Anhöhe, umgeben von einem 53 Hektar großen Park mit Brunnenanlagen. Das bewachte Grab im Mausoleum selbst darf man auch als Nicht-Muslim besuchen, nachdem man vorher die Schuhe am Eingang ausgezogen hat.

Das Quaid-e-Azam Mausoleum ©FlyWolf

  Das Quaid-e-Azam Mausoleum ©FlyWolf

Weiter auf dem Programm standen eine Moschee und der schon angesprochene Hazrat Abdullah Shah Ghazi Schrein, an dessen Eingang vier Wochen vor unserem Besuch ein Bombenattentat stattfand. Über eine lange Treppe geht es hinauf zum Grab, auf das Decken und Blüten gelegt werden und zu dem Muslime beten, damit ihre Wünsche in Erfüllung gehen.

Der Abdullah Shah Ghazi Schrein ©FlyWolf

  Der Abdullah Shah Ghazi Schrein ©FlyWolf

Nicht weit entfernt liegt ein riesiger Park, dessen Hauptattraktion die aus Sträuchern geschnittenen Tierfiguren sind.

Auch einen schöner Park mit Tierfiguren gab es ©FlyWolf

  Auch einen schöner Park mit Tierfiguren gab es ©FlyWolf

Der letzte Programmpunkt des Tages war der Mohatta Palast. Das 1927 in der Tradition der Steinpaläste Rajasthans erbaute Gebäude war die Sommerresidenz eines reichen Geschäftsmannes. Der Palast ist mittlerweile als Museum der Öffentlichkeit zugänglich.

Der Mohatta Palast ©FlyWolf

  Der Mohatta Palast ©FlyWolf

Für die Einreise nach Pakistan benötigt man ein Visum. Man bekommt es problemlos von der Botschaft in Berlin bzw vom Generalkonsulat in Frankfurt, wobei der Wohnort entscheidet, welches Konsulat zuständig ist. Eine postalische Beantragung ist möglich. Link zur Botschaft.

Fazit: Wenn Sie auf der Suche nach einer Reise mit einem gewissen Kick sind, wo noch nicht allzu viele Leute waren, dann fahren Sie nach Karatschi oder andere Gegenden Pakistans. Den Sicherheitsaspekt sollten Sie aber nicht übersehen. So ist das Risiko von Anschlägen recht hoch. Beobachten Sie die Nachrichtenlage und die Empfehlungen des Auswärtigen Amtes genau und sagen Sie ggf. die Reise ab, wenn sich die Lage zuspitzt oder es gar eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes gibt.

Individual auf die Malediven: Das Handbuch

Individual auf die Malediven: Das Handbuch

Maafushi. Foto: Wolfgang Hesseler

  Maafushi. Foto: Wolfgang Hesseler

Sie sehen häufig die günstigen Flugpreise auf die Malediven bei l’tur Last Minute Flug, schauen dann auf die gängigen Hotelbuchungsseiten und sind geschockt über die Preise. Eine Übernachtung auf einer Resortinsel kostet locker ein paar Hundert Euro pro Nacht. Dazu kommt nochmal der Transport mit dem Speedboat oder dem Wasserflugzeug, der auch nochmal einen dreistelligen Eurobetrag verschlingen kann. Aber es geht auch deutlich billiger, nämlich mit einer Unterkunft auf Einheimischeninseln und dem Transport auf öffentlichen Fähren.

Von Wolfgang Hesseler


Erst seit 2009 ist es möglich, die Malediven auf eigene Faust mit Übernachtung auf Einheimischeninseln zu besuchen. Vorher war es per Gesetz verboten, dass Touristen auf den Einheimischeninseln übernachten und umgekehrt durften Einheimische nicht auf Touristeninseln, außer als Personal. Die Regierung der Malediven wollte auf die Weise das streng muslimische Volk vor einem Sittenverfall bewahren. Die manchmal nur wenigen Hundert Bewohner kleinen Inseln sollten nicht durch Fremde aus dem Gleichgewicht gebracht werden. Das war zumindest die offizielle Darstellung. Entscheidender dürfte das Motiv gewesen sein, dass der jahrzehntelang herrschende Diktator den Informationsaustausch über die politischen Zustände auf den Malediven behindern wollte. Ende 2008 gab es dann einen Machtwechsel und die neue demokratisch gewählte Regierung hob die Trennung zwischen Einheimischeninseln und Touristeninseln auf. Reisende sollen die Chance kriegen, die Kultur der Malediven kennenzulernen und die Einwohner der Malediven lernen, dass westlicher Lebensstil nicht das ist, was sie auf MTV sehen.

Von daher ist der Tourismus auf Einheimischeninseln erst im Aufbau. Informationen darüber sind schwer zu beschaffen. Selbst Reiseführer, die es aktuell zu kaufen gibt, schreiben noch von dem „Inter Atoll Travel Permit“, die ein Tourist benötigt, um auf eine Einheimischeninsel zu dürfen. Dafür war die Einladung eines Einwohners der Malediven notwendig. Naturgemäß war dies nur schwer zu beschaffen und Besuche auf Einheimischeninseln beschränkten sich dann allenfalls auf Ausflüge vom Resort für ein paar Stunden.

Wir haben für Sie hier eine Anleitung mit Unterkünften auf Einheimischeninseln und dem Transport dahin zusammengestellt. Und wenn der Malediven-Flug dann bei l’tur Super Last Minute, d.h. maximal 72 Stunden vor Abflug, wieder einmal günstig buchbar ist, dann heißt es zuschlagen. Schnell buchen, oftmals sind nur wenige Plätze verfügbar. Und diesen Artikel sollten Sie sich auch schon gut durchgelesen haben. So können Sie auch Last Minute noch eine günstige und wahrscheinlich sogar interessantere Maledivenreise als im Pauschalpaket zusammenstellen.

Zusätzliche Informationen finden Sie in unserem Erfahrungsbericht zur Maledivenreise.

Unterkunft und Transport:

Hier finden Sie eine Zusammenstellung von Inseln mit günstigen Unterkünften auf den Malediven. Bitte beachten Sie, dass die hier aufgeführten detaillierten Informationen sich geändert haben können, insbesondere Preise und Fährzeiten. Bitte prüfen Sie die Angaben vor Abflug unbedingt noch einmal. Selbstverständlich können wir auch nicht für Fehler haften. Für Berichtigungen oder Erweiterungen schreiben Sie bitte einen Kommentar.

Lage der Inseln: Die Hauptstadtinsel Malé befindet sich am oberen Rand der Karte. Die Flughafeninsel Hululé und die aufgeschüttete Insel Hulhumalé nordöstlich von Malé. Die angesprochenen Einheimischeninseln Maafushi, Guraidhoo, Fulidhoo und Keyodhoo befinden sich südlich von Malé.

Hululé

Hululé ist die Insel im Nord-Malé-Atoll auf der der internationale Flughafen der Malediven liegt. Sie wurde aufgeschüttet, um eine entsprechende Länge für die Start- und Landebahn zu erreichen. Alle internationalen Flüge, also auch die z.B. mit Air Berlin aus Düsseldorf oder München und Condor aus Frankfurt landen auf dem Flughafen von Malé.

Transport:

Während die Pauschaltouristen von den Reiseveranstaltern erwartet und dann mit Booten oder Wasserflugzeugen zu ihren teuren Resorts gebracht müssen Sie sich als Individualreisender selbst um den Transport kümmern. Nach Malé verkehrt alle 15 Minuten eine Fähre. Der Preis beträgt 10 Maledivische Rufiyaa (MRf), umgerechnet etwa 60 Cent. Hululé ist mit einem aufgeschüttetem Damm mit Hulhumalé verbunden. Dahin verkehrt mehrmals täglich ein Bus. Taxis sind ebenfalls vorhanden.

Unterkunft:

Auf Hululé gibt es das überteuerte 4 Sterne Hulhule Island Hotel. Deutlich billiger und empfehlenswerter ist eine Unterkunft auf Hulhumalé oder Malé.

Malé

Malé ist die Hauptstadtinsel der Malediven und liegt im Nord-Malé-Atoll, also im der Zentrum der Malediven. Etwa 100.000 Menschen, also ein Drittel der Bevölkerung der Malediven lebt hier auf 2,9 km x 1,3 km Fläche. Damit gilt die Insel als eine der am dichtesten besiedelten Flächen der Erde.

Transport:

Malé ist der zentrale Hub der Malediven. Mit Ausnahme des Bustransports von der Flughafeninsel Hululé nach Hulhumalé laufen alle Fährverbindungen zu den hier vorgestellten Inseln ab Malé.

Unterkunft:

In Malé finden Sie problemlos Unterkünfte in allen Kategorien: Von der Low Budget Unterkunft für indische Wanderarbeiter bis zum 4-Sterne Hotel. Die meisten Billigunterkünfte sind nicht online buchbar. Es gibt teilweise nicht mal eine Telefonnummer, unter der man anrufen könnte. Da hilft dann nur, vor Ort nachzufragen. Wir haben uns hier auf eine kleine Auswahl an Unterkünften mit gutem Preis/Leistungsverhältnis beschränkt. Die Preise der Hotels variieren je nach Reisedatum sehr stark und liegen für die hier vorgestellten Hotels im Bereich ab 50 USD für das Einzelzimmer, etwas mehr für das Doppelzimmer. Vergleichen Sie also die Preise.

Marble Hotel: Hier haben wir selbst gewohnt. Das Hotel mit drei Sternen wurde erst 2007 gebaut und ist somit noch in einem guten Zustand: Saubere Zimmer mit Klimaanlage und TV, kein abgewohntes Mobiliar, gratis WiFi. Die Rezeption ist freundlich und behilflich bei der telefonischen Buchung der weiteren Hotels. Top ist die Aussicht im Restaurant auf dem Dach, in dem es auch Frühstück gibt. Hier können Sie mit toller Aussicht auf das Meer zu Abend essen oder morgens Ihren Kaffee genießen. Im Westteil der Insel gelegen. Von der Flughafenfähre etwa 30 Minuten zu Fuß oder für umgerechnet einen Euro mit dem Taxi.

Skailodge Inn: Auch dieses Hotel haben wir selbst getestet. Es ist vom Airport Jetty, dort, wo die Schiffe vom Flughafen ankommen, gerade einmal fünf Minuten zu Fuß entfernt. Das Skailodge Inn bietet saubere Zimmer mit Klimaanlage, TV, Kühlschrank und hat teils einen Balkon. Es wirkte nicht mehr ganz so neu wie das Marble Hotel, aber es ist durchaus eine gute Unterkunft. WiFi ist gratis hier.

Surf View Hotel: Hier haben schon mehrere Exbir Leser übernachtet und positive Kritiken gegeben. Am Artifical Beach gelegen, 5-10 Laufminuten vom Airport Jetty liegt das recht neue Hotel. Saubere Zimmer mit Klimaanlage und TV, gratis WiFi, Frühstück inklusive.

Weitere Hotels finden Sie auf den gängigen Hotelbuchungsseiten wie booking, Hotelopia oder hostelbookers. Bei unserem Besuch auf den Malediven in der Hochsaison war es problemlos möglich, günstige Unterkünfte südlich des Anlegers der Flughafenfähre direkt vor Ort zu finden. Diese sind oftmals nicht online buchbar, vom Standard aber auch ggf. deutlich niedriger.

Hulhumalé

Hulhumalé ist keine normale Insel, sondern eine menschengemachte. Um einen Ausweg aus den immer größer werdenden Platzproblemen auf der Hauptinsel Malé zu finden hat man in einem ambitionierten Projekt eine rechteckige Fläche von etwa 2km Länge und 1km Breite aus Sand und Korallen aufgeschüttet. Bisher ist nur ein kleiner Teil der künstlichen Insel auch wirklich genutzt.

Transport:

Die Fähre von Malé nach Hulhumalé fährt etwa alle 15 Minuten vom Hulhumalé Ferry Terminal nahe dem Airport Jetty und kostet 5 MRf (ca. 0,30 Euro). Von Hulhumalé fährt ein öffentlicher Bus von zentraler Stelle gleich um die Ecke des Hotels Fuana Inn mehrmals am Tag zum Airport auf der Insel Hululé. Beide Inseln sind seit wenigen Jahren durch eine aufgeschüttete Straße miteinander verbunden. Die Fahrzeit beträgt etwa 10 Minuten und die Fahrt kostet 15 MRf, also weniger als einen Euro.

Unterkunft:

Auf Hulhumalé gibt es inzwischen mehrere Hotels. Die hier vorgestellten Hotels zählen zu den günstigeren und befinden sich alle in der Nähe des Strandes, auf der gegenüberliegenden Seite des Fähranlegers nach Malé. Alle Hotels sind relativ neu.

Fuana Inn: Hier haben wir selbst übernachtet. Das Einzelzimmer mit Bad, Klimaanlage, Kühlschrank und TV liegt leider nicht zur Meerseite hin. Es ist recht klein, aber sonst in Ordnung. WiFi ist im Preis inbegriffen.

Daisy Inn: Mit schöner Dachterasse. Die Zimmer haben Bad, Klimaanlage und TV. WiFi ist gratis. Exbir Leser haben hier schon übernachtet und positiv berichtet.

Hulhumale Inn: Die Zimmer haben Bad, Klimaanlage und TV. WiFi ist gratis.

Villingili

Villingili ist eine kleine Nachbarinsel von Malé, etwa einen Kilometer davon entfernt. Die Insel mit etwa 7000 Einwohnern ist etwa 660m lang und 600m breit. Im Gegensatz zur quirligen Hauptinsel Malé geht es hier deutlich entspannter zu.

Transport:

Die kleinen Boote (genannt Dhonis) fahren am neuen Hafen im Südwesten von Malé ab, der sich ein paar Gehminuten südlich des Marble Hotels befindet. Die Abfahrten finden alle paar Minuten statt und dauern etwa 10 Minuten. Eine Fahrt kostet 3 MRf, das sind umgerechnet noch keine 20 Cent.

Maafushi:

Maafushi ist eine Einheimischeninsel im Kaafu Atoll, etwa 27 km von Malé entfernt. Die Insel mit etwa 1300 Einwohnern ist etwa 1275m lang und 260m breit. Viele Palmen, weißer Sand, ein paar Restaurants und alles, was die Einheimischen zum täglichen Leben brauchen, wie Läden für den täglichen Bedarf, Moscheen, eine Schule, eine Gesundheitsstation mit Apotheke finden sich auf Maafushi. Leider ist der Strand teils vermüllt, nicht aber vor dem Hotel. Auf Maafushi befindet sich auch das Gefängnis der Malediven.

Transport:MTCC Fähre ab Malé. Abfahrt in Malé vom neuen Terminal neben dem Airport Ferry Jetty, also dort wo die Flughafen-Boote ankommen. In Maafushi ist die Ankunft bzw. Abfahrt nicht weit vom Whiteshell Beach Inn entfernt. Preis: 20 MRf (ca. 1,20 Euro). Aktueller Fahrplan hier. Malé – Maafushi: 15:00h-16:45h täglich außer Freitag. Maafushi – Malé: 07:30h-09:15h täglich außer Freitag. Die Fähre eines privaten Betreibers fährt in Malé vom neuen Hafen im Südwesten ab, dort wo auch die Dhonis nach Villingili abfahren. Die Ankunft bzw. Abfahrt in Maafushi ist dann vom Anleger der MTCC Fähre gesehen auf der gegenüberliegenden Seite der Insel. Preis: 30 MRf (ca. 1,80 Euro). Malé – Maafushi: 14:30h-16:00h täglich außer Freitag. Maafushi – Malé: 07:00h-08:30h täglich außer Freitag (Fahrplan Stand 2011). Maafushi lässt sich gut in ein Inselhopping mit Guraidhoo, Fulidhoo und Keyodhoo einbauen.

Unterkunft:

Das Whiteshell Beach Inn bietet einfache, aber saubere und nicht abgewohnte Zimmer mit Klimaanlage, aber ohne TV. Internet ist gegen Gebühr verfügbar. Das Whiteshell Beach Inn ist so erfolgreich, dass es hat seit unserem Besuch kräftig expandiert hat. Es sind inzwischen mehrere Zimmertypen verfügbar. Aktivitäten: Tauchen, Schnorcheln in der Maafushi Lagune, Nachtfischen, Exkursionen auf eine Picknickinsel und eine Sandbank, Catamaran Trip. Preis für ein Doppelzimmer 65 USD + 3.5% Steuern + 8 USD Bettensteuer pro Person. Buchung auch über booking.de. Offenbar inspiriert durch den Erfolg des Whiteshell Beach Inn wurde ein neue Gästehauser auf Maafushi eröffnet: Das Summer Villa Guest House und das Arena Lodge Maldives. Aktivitäten: Tauchen, Schnorcheln, Angeln, Windsurfen, Grillmöglichkeiten, Jetski-Fahren sowie für Ausflüge auf die Inseln und zur Delfinbeobachtung.

Privatunterkunft bei Mr. Ahmed Shyam: Für 20 Dollar bietet er ein Zimmer in seinem Haus an, das etwas weiter vom Strand entfernt liegt. Er spricht sogar ganz gut Deutsch und man kann ihn telefonisch unter +960 7954300 kontaktieren.

Guraidhoo

Guraidhoo ist eine Einheimischeninsel im Kaafu Atoll, etwa 32 km von Malé entfernt. Die Insel mit etwa 1500 Einwohnern ist etwa 675m lang und 500m breit. Guraidhoo ist eine typische Fischerinsel mit etwa 2300 Einwohnern, sandigen Straßen und Palmen. Neben den üblichen benötigten Einrichtungen einer Insel wie einer Krankenstation, eine Apotheke, Schulen, Bäckerei, Lebensmittelshops ist man auf Guraidhoo eher auf Tourismus vorbereitet mit Cafés und Restaurants, Souvenirshops und einer Shoppingmeile. Dies liegt daran, dass man die Insel schon länger als Tagesausflug von Resorts aus besuchen konnte. Auch eine Dhoni-Werft kann besichtigt werden. Die Insel Guraidhoo soll die besten Surf- und Tauchspots des Süd-Male Atolls haben.

Transport:

Die MTCC Fähre von Malé nach Maafushi fährt weiter nach Guraidhoo. Fahrplan der MTCC Fähre hier. Preis: 20 MRf (ca. 1,20 Euro). Malé – Guraidhoo: 15:00h-17:25h täglich außer Freitag. Guraidhoo – Malé: 07:00h-09:15h täglich außer Freitag. Die Fähre eines privaten Betreibers fährt vom neuen Hafen im Südwesten ab, dort wo auch die Dhonis nach Villingili abfahren. Malé – Guraidhoo 13:30h-16:30h täglich außer Freitag
Guraidhoo – Malé 06:30h-09:30h täglich außer Freitag. Alternativ bringt Sie auch das Hotelboot des Whiteshell Beach Inn gegen Bezahlung nach Guraidhoo. Guraidhoo lässt sich gut in ein Inselhopping mit Maafushi, Fulidhoo und Keyodhoo einbauen.

Unterkunft:

Das Guraidhoo Hostel bietet Zimmer mit eigenem Badezimmer, Klimaanlage, Ventilator und heißes Wasser. Preis: 85 USD für das Einzelzimmer und 115 USD für das Doppelzimmer inklusive Halbpension in familiärer Athmosphäre. Der Zustand und das Preis/Leistungsverhältnis der Unterkunft wurde von Exbir Lesern als schlecht bewertet. Aktivitäten: z.B. Surfen und Tauchen. Ganztagestrip mit Schnorcheln, Angeln, BBQ auf der Picknickinsel Maadhoo mit Getränken/frischen Kokosnüssen uvm 40 USD pro Person. Weitere Infos und Buchungsmöglichkeiten bei der deutschen Firma Lineupexplorers. Gästezimmer bei „Didi“, einem Bewohner der Insel. Die Zimmer haben ein eigenes Bad, jedoch keine Klimaanlage. Preis: 30 USD (1 Person) bzw. 50 USD (2 Personen), inkl. aller Steuern und Touristenabgaben. Mahlzeiten sind bei dem Preis allerdings nicht enthalten. Buchbar sind die Zimmer nicht über das Internet, sondern nur telefonisch beim Eigentümer, Tel.: +960 7553673.

Fulidhoo

Fulidhoo ist eine Einheimischeninsel im Vaavu Atoll, etwa 57 km von Malé entfernt. Die Insel mit etwa 400 Einwohnern ist etwa 675m lang und 250m breit.

Transport:

Die MTCC Fähre von Malé nach Maafushi und Guraidhoo fährt weiter nach Fulidhoo. Fahrplan der MTCC Fähre hier. Malé – Fulidhoo: 10:00h-13:25h Sonntag, Dienstag, Donnerstag. Fulidhoo – Malé: 11:00h-14:25h Samstag, Montag, Mittwoch. Fulidhoo lässt sich gut in ein Inselhopping mit Maafushi, Guraidhoo und Keyodhoo einbauen.

Unterkunft:

Das Fulidhoo Guesthouse ist ein familiengeführtes Gästehaus mit drei Zimmern.

Keyodhoo

Keyodhoo ist eine Einheimischeninsel im Vaavu Atoll, etwa 80 km von Malè entfernt. Die Insel mit knapp 700 Einwohnern ist etwa 500m lang und 250m breit.

Transport:

Die MTCC Fähre von Malé nach Maafushi, Guraidhoo und Fulidhoo fährt dreimal wöchentlich weiter nach Keyodhoo. Fahrplan der MTCC Fähre hier. Zwischen Fulidhoo (hier Zwischenübernachtung möglich) und Keyodhoo verkehrt die Fähre täglich. Malé – Keyodhoo 10:00h-16:30h Sonntag, Dienstag, Donnerstag. Keyodhoo – Malé 08:20h-14:45h Samstag, Montag, Mittwoch. Tipp: Nutzen Sie die MTCC Fähre für Ausflüge auf die benachbarten Inseln Felidhoo, Thinadhoo und Fulidhoo.

Unterkunft:

Das Keyodhoo Guest House ist eine kleine saubere, familiär geführte Unterkunft. Aktivitäten: u.a. Schnorcheln (30 USD), Tauchen, Fischen und Bootstouren, z.B. auf unbewohnte Inseln. Preis: 40 USD pro Doppelzimmer mit Bad und Klimaanlage ohne Verpflegung. Restaurant ist vorhanden. Alternativer Transport: Speed Boat für 550 USD Oneway für bis zu 21 Personen, Dauer: 1h40

Kudahuvadhoo

Kudahuvadhoo Island ist eine Einheimischeninsel im Dhaal Atoll, etwa 180 km von Malé entfernt. Die Insel mit etwa 2300 Einwohnern ist etwa 1150m lang und 875m breit. Sie ist die Hauptstadt des Dhaal Atolls.

Transport:Malé – Kudahuvadhoo: 17:00h-03:00h in der Nacht mit Schlafmöglichkeit an Bord. Es ist nicht bekannt, an welchen Tagen die Fähre verkehrt. Vermillion Transport ist der lokale Fährbetreiber um Kudahuvadhoo. Den Fahrplan zum Besuch der Nachbarinseln gibt es hier.

Unterkunft:

Das Kudahuvadhoo Hostel bietet Zimmer mit Bad, TV und Klimaanlage. Internetzugang ist möglich. Preis: 75 USD pro Einzelzimmer. Aktivitäten: Schnorcheln, Fischen, Nachtfischen, Bootstouren, z.B. auf unbewohnte Inseln, Kulturelle Darbietungen. Weitere Infos hier.

Embudu

Embudu ist eine Resortinsel im Süd-Malé-Atoll, etwa 8 km von der Flughafeninsel Hulule entfernt. Die Insel ist etwa 280 × 140 Meter groß.

Transport:

Der Transport von der Flughafeninsel mit dem Speedboat kostet 55 USD. Eine öffentliche Fähre gibt es nicht.

Unterkunft:

Embudu Village: Preislich schon deutlich höher als eine Unterkunft auf einer Einheimischeninsel ist ein Zimmer oder Wasserbungalow auf der Resortinsel Embudu. Die Preise für ein Einzelzimmer starten bei 122 USD pro Nacht und 212 USD für ein Doppelzimmer. Für diesen Preis erhält man aber nur ein Standardzimmer ohne Klimaanlage. Trotz des mit im Vergleich zu Einheimischeninseln hohen Preises darf man hier keinen Luxus erwarten. Dafür müsste man noch deutlich tiefer in die Tasche greifen. Aber für Billigreisende ist es wegen des vergleichsweise niedrigen Preises und Nähe zu Malé, was die Transportkosten senkt, ein günstiger Einstieg in die Resorts der Malediven. Die Bungalows werden aber derzeit renoviert. Man ist auf einer Resortinsel natürlich voll auf Touristen eingestellt. Tauchen, Schnorcheln, Exkursionen, Souveniershop sind natürlich vorhanden. Im Netz gibt es reichlich Berichte zu dem Resort.

Sri Lanka

Und wer denkt, dass es ihm auf den kleinen Malediveninseln irgendwann zu langweilig wird, der kann sich für unter 200 Euro hin-und zurück einen Flug zur nächst größeren Insel buchen, nämlich Sri Lanka. Der Flug geht von Malé in die Hauptstadt Colombo. Und den passenden Reisebericht dazu haben wir auch, nämlich Verfolgt von Affen und Moskitos durch Sri Lanka – Ein Reisebericht.

Reisezeit:

Das Klima der Malediven ist aufgrund der Nähe zum Äquator tropisch mit nur gering schwankenden Luft- und Wassertemperaturen. Es ist ganzjährig heiß und feucht. Zwar können zu jeder Jahreszeit kurze und heftige Regenschauer niedergehen, aber in der Regenzeit auf den Malediven vom Mai bis November fällt deutlich mehr Regen. Das bedeutet aber nicht, dass es tagelang durchregnet. Meist ist es am Vormittag sonnig, gegen Nachmittag ziehen langsam Wolken auf und am späten Nachmittag oder Abend gibt es heftigen Regen. Hochsaison auf den Malediven ist daher von Dezember bis April.

Da auf den Malediven der Islam Staatsreligion ist, ist der Ruhetag der Freitag. Die Fähren zu den weiter draußen liegenden Inseln fahren nicht. Dies sollte bei der Reiseplanung unbedingt beachtet werden. Die Dhonis zu den um Malé gelegenen Inseln Hulhumalé und Villingili fahren auch am Freitag jedoch mit einer Mittagspause, um das große Freitagsgebet machen zu können, so dass ganz grob von 12:00 bis 13:30 Uhr keine Fähre geht. Die Geschäfte haben am Freitag Nachmittag (ab etwa 14:00-14:30 Uhr) in Male auch wieder auf. Supermärkte machen wohl zusätzlich noch am Freitag Morgen für eine Stunde oder so auf.

Geld:

Die Währung auf den Malediven ist die Maledivische Rufiyaa (MfR). Eine Rufiyaa entspricht 100 Laari. Es gibt Scheine im Wert von 2,5,10,20,50,100 und 500 Rufiyaas. Münzen existieren zu 1,2,5,10,25,50 Laari und 1,2 Rufiyaas. Die Rufiyaa ist an den US-Dollar gekoppelt, weshalb für Touristen die Preise oftmals in USD angegeben werden. Pauschalurlauber kommen mit der Währung oftmals gar nicht in Berührung, da auf den Resorts in USD bezahlt wird. Aktuell entspricht ein Euro etwa 17 Rufiyaa. Am Flughafen von Malé gibt es einen Geldautomaten, der mit Maestro Karten und Kreditkarten funktionieren sollte. Bei unserer Ankunft wollte der einzige Automat aber kein Geld herausgeben. Eine Geldwechselstube, die auch Euro annimmt, befindet sich jedoch gleich nebenan. In Malé selbst ist es kein Problem, Bargeld am Automaten mit der Karte zu ziehen. Bedenken Sie jedoch für die Reiseplanung, dass es auf Einheimischeninseln teils überhaupt keine Banken und Automaten gibt und auch die Zahlung mit Kreditkarte problematisch ist. So gibt es auf Maafushi weder Bank noch Geldautomat. Auch für die Bezahlung des dortigen Hotels empfiehlt sich Bargeld in USD, Euro oder Rufiyaa, da eine Kreditkartenabrechnung vor Ort nicht immer möglich ist. Bei den Hotels auf Malé und Hulhumalé ist eine Kreditkartenzahlung in der Regel ohne Aufpreis möglich.

Essen & Trinken:

McDonald’s, Burger King, Pizza Hut oder KFC werden Sie auf den ganzen Malediven vergeblich suchen. Wenn Sie in den Hotels bzw. westlich aufgemachten Restaurants in Malé essen, ist das Preisniveau etwas niedriger als in Deutschland. In den einfachen Lokalen, in denen die Einheimischen essen, ist es natürlich nochmal günstiger. Es könnte aber etwas problematisch sein z.B. was die Schärfe des Essens angeht. Kleinere Supermärkte oder eher wie Tante-Emma-Läden gibt es reichlich über die Stadt verteilt. Die meisten Waren sind importiert. So gibt es durchaus die Chance, Ihre deutschen Lieblings-Kekse oder Chips auch in Malé kaufen zu können. Das Preisniveau der Lebensmittel ist grob mit dem in Deutschland vewrgleichbar. Auch auf den hier vorgestellten Einheimischeninseln ist es kein Problem, Getränke und Snacks in kleinen Läden zu kaufen, wenn die Auswahl auch ggf. etwas kleiner ist. Restaurants sind auf den Einheimischeninseln mit Unterkünften vorhanden. Alkohol ist auf den Einheimischeninseln der Malediven nicht erhältlich. Der Islam, der auf den Malediven Staatsreligion ist, verbietet den Alkohol. Daher ist er auf allen Inseln, auch in Hotels, nicht erhältlich. Eine Ausnahme bilden die Resortinseln sowie das Hulhule Island Hotel, welches das Airport-Hotel der Malediven ist und von daher auch für internationale Gäste vorbereitet ist. Alkoholfreies Bier ist jedoch erhältlich. Das Mitbringen von Alkohol auf die Malediven ist verboten.

Gesundheit:

Größere Krankenhäuser gibt es nur in Malé. Kleinere Krankenstationen sowie Apotheken gibt es auch auf den hier vorgestellten Einheimischeninseln Maafushi und Guraidhoo. Der Abschluss einer umfassenden Reisekrankenversicherung wie immer zu empfehlen, da ein evtl. Transport mit dem Speedboat ins größere Krankenhaus nach Malé teuer werden kann. Spezielle Impfungen sind nicht erforderlich. Die Malediven sind malariafrei.

Kleidung:

Die Malediven sind ein muslimisches Land, das insbesondere für Frauen Vorschriften bzgl. der Kleidung macht. Dies gilt insbesondere für die Einheimischeninseln. So müssen Oberschenkel und Schultern von Frauen bedeckt sein, Bikinis sind absolut verboten und sind nicht mal im Wasser erlaubt. So gehen einheimische Frauen auch vollbekleidet z.B. mit Hose und Shirt ins Wasser. Nacktbaden ist für beide Geschlechter verboten. Ausweg für Frauen, die gerne einen Bikini tragen möchten, sind dann nur unbewohnte Picknickinseln oder die teuren Resorts.

Sprache:

Die Amtssprache auf den Malediven ist Dhivehi. Die Schrift namens Thaana wird von rechts nach links geschrieben. Die Verständigung auf den Malediven fällt leicht. Die meisten Menschen, auch diejenigen, die man auf der Straße anspricht, sprechen Englisch, wenn auch mit einem Indisch klingendem Akzent. Zur Hauptstadt Malé gibt es verschiedene Schreibweisen: Male, Male‘ (mit Apostroph) oder Malé (mit Akzent). Wir haben uns hier für letztere entschieden. Ausgesprochen wird die Stadt wie im deutschen Wort „Maler“, nur ohne das „r“.

Tauchen und Schnorcheln:

Die Unterwasserwelt der Malediven mit den Korallen und Fischen ist ein großer Anziehungspunkt der Malediven. Auch auf den Einheimischeninseln werden Tauchen und Schnorcheln angeboten. Auf der Hauptstadtinsel Malé organisiert z.B. Sea Explorers Dive School Bootsfahrten zu Tauchgebieten um Malé. Auf Hulhumalé befindet sich ganz in der Nähe vom Fuana Inn eine PADI-Tauchschule, die Tauchen an verschiedensten Tauchspots auf den Malediven anbietet. Wie schon aus der Unterkunftsübersicht ersichtlich, bieten die meisten Unterkünfte Tauchen und Schnorcheln als Aktivität an.

Quelle der Einwohnerzahlen, Größe und Entfernungen der Inseln: Wikipedia